Die Tapas, die kleinen oft kostenlosen Beilagen zum Getränk, sei es Wein oder Bier, zählen zu den bekanntesten Eigenarten der Gastronomie in Spanien.
Vamos de tapear? Gehen wir eine Kleinigkeit essen und etwas trinken? Diese typische Frage im spanischen Freundeskreis erhellt einen kulturellen Unterschied zum deutschen “Gehen wir ein Bier trinken?” Während Deutsche vor ihrem Bier sitzen, bleiben Spanier stehen, essen dabei ein Häppchen, trinken ein Schlückchen und unterhalten sich. Und sie bleiben nicht lange in einer Bar, sondern ziehen in Geselligkeit bald zum nächsten Lokal.
Zum Ursprung für die Bezeichnung Tapas gibt es viele Geschichten, Legenden und Erklärungen. Die rationalste Erklärung geht so: Tapa bedeutet im Spanischen Deckel. Im warmen Klima gedeihen viele hungrige Flugtiere, die einem Schluck Alkohol nicht abgeneigt sind. Da kam jemand auf eine perfekte Marketingidee. Warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und legte essbare “Deckel” auf das Weinglas.

Diese Tradition der kostenlosen Zugabe hat sich in vielen Regionen Spaniens wie in den andalusischen Provinzen Granada oder Almería erhalten. In anderen Landesteilen werden die Tapas berechnet. Gezahlt wird dann oft nach der Zahl der gesammelten Holzspieße, die den Verbrauch dokumentieren. Und die Rechnung wird nie einzeln pro Person beglichen. Einer bezahlt für die alle. Und in der nächsten Bar ist ein anderer dran.
In den nordwestlichen Regionen Spaniens heißen die Tapas Pinchos bzw. Pintxos wie im Baskenland. Dort soll es auch die besten geben, aber dies ist wahrlich eine Sache des persönlichen Geschmacks.