Sevilla: Entlang des Guadalquivir zur Plaza España und alten Tabakfabrik (Universität)

Der Spaziergang durch die Viertel El Arenal und den Süden von Santa Cruz führt entlang der Uferpromenade des Guadalquivirs zu abwechslungsreichen Sehenswürdigkeiten in Sevilla.

Plaza de España (Sevilla)
Plaza de España im Süden der Altstadt von Sevilla

Der Ausgangspunkt ist die Brücke Puente de Isabel II. über den Fluss Guadalquivir. Doch, bevor wir uns auf den Uferweg hin orientieren, locken auf der rechten Seite des parallel verlaufenden Paseo de Cristóbal Colón zwei bedeutende, aber recht unterschiedliche Sehenswürdigkeiten: Die Stierkampfarena mit den stolzen Namen Plaza de Toros de la Real Maestranza de Caballería de Sevilla und das Hospital de la Caridad.

Sehenswürdigkeiten in der südlichen Altstadt von Sevilla

Stierkampfarena und Hospital de la Caridad

Die Stierkampfarena Maestranza zählt mit 14.000 Plätzen zu den größten ihrer Art in Spanien. Die Saison der Stierkämpfe beginnt im Frühjahr mit der Feria de Abril und endet im Oktober. Auch wer dem blutigen Stierkampf kritisch gegenübersteht, sollte eine Besichtigung der Arena ins Auge fassen, schließlich gehört der Stierkampf wie der Flamenco zum kulturellen Erbe Andalusiens. Öffnungszeiten: Die Anlage mit dem angeschlossenen Stierkampfmuseum kann täglich zwischen 9.30 und 15 Uhr besichtigt werden, nachmittags teilweise auch länger.

Stierkampfarena (Sevilla)
Kassen der Stierkampfarena von Sevilla

Wir setzen den Weg auf dem Paseo de Cristóbal Colón bis hinter das Teatro de la Maestranza fort. Biegen dann nach rechts ab und gehen durch die kleine Parkanlage, bis wir auf der gegenüberliegenden Seite der Calle Temprado vor dem barocken Hospital de la Caridad stehen, einer Einrichtung, die bis heute arme Menschen versorgt. Die Kirche beherbergt einige Meisterwerke bedeutender Sevillaner Künstler wie Murillo, Valdés Leal oder Pedro Roldán. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 13.30 und 15.30 bis 19.30 Uhr. Sonntags 9 bis 13 und 15.30 bis 19.30 Uhr.

Für die Fortsetzung der Tour gibt der hohe Rundturm Torre del Oro am Guadalquivir die Orientierung zur Überquerung der vierspurigen Straße in Richtung Uferpromenade. Auf der anderen Uferseite liegen die bunten, aber auch weiß gekalkten, Häuser des Triana Viertels, über die die Turmspitze der Kirche Santa Ana hervorlugt. Am Ufer warten die Ausflugsboote auf Gäste für eine Flussrundfahrt, deren Verkaufsagenten jeden ansprechen, der wie ein Tourist aussieht.

Torre del Oro

Der im Jahr 1220 von den Mauren errichtete Torre del Oro gehört zu den Wahrzeichen von Sevilla. Der Goldturm, so benannt wegen der Spiegelungen der Sonne, war als Wachturm konzipiert. Zwischen diesem und einem Zwillingsturm auf der anderen Uferseite konnte ein Seil gespannt werden, um so den Fluss für die Schifffahrt zu sperren.

Torre del Oro (Sevilla)
Blick vom Triana Ufer auf den Torre del Oro

Wir unterqueren die Brücke Puente de San Telmo und setzen den Bummel entlang der Mole Muelle de Nueva York fort. Vor der nächsten Brücke, der Puente de los Remedios, locken die Cocktails der Bars mit schöner Aussicht auf den Fluss. Hinter der Brücke beginnt die Muelle de las Delicias mit dem Flusskreuzfahrthafen und dem Aquarium von Sevilla.

María Luisa Park

Nach der Brücke geht es nach rechts über den Kreisverkehr, vorbei an dem Marinedenkmal in den Parque de María Luisa. Diese Gartenanlage gehört nicht nur am Wochenende zu den beliebten Naherholungsgebieten der Sevillanas und Sevillanos. Die Bäume spenden Schatten und die Springbrunnen kühlen die Hitze etwas ab. Die Infantin María Luisa Fernanda de Borbón übertrug die ehemaligen Gärten des Palacio de San Telmo im Jahre 1893 der Stadt Sevilla. Geradeaus durch den Park führt die Avenida Rodríguez de Casso zur Plaza de España.

Parque de María Luisa (Sevilla)
Kutschenfahrt durch den María Luisa Park

Wer Lust hat, das Volkskundemuseum oder das Archäologische Museum zu besuchen, biegt nach ca. 50 Meter nach rechts in die Avenida Pizarro und folgt dieser bis zur Plaza de América. Das Museum Museo Arqueológico zeigt unter vielen anderen, vorwiegend römischen Exponaten, den Schatz Tesoro del Carambolo. Dieser Goldschatz (6. Jahrhundert v.u.Z.) stammt aus dem Königreich Tartessos. Noch älter ist die kleine Bronzefigur der Göttin Astarte mit einer phönizischen Inschrift.

Plaza de España

Die Plaza de España mit dem bogenförmigen Ausstellungspalast wurde neben vielen anderen Pavillons anlässlich der Iberoamerikanischen Ausstellung errichtet, die im Jahre 1929 in Sevilla stattfand. Der Platz hat eine Größe von 31.000 Quadratmetern, in der Mitte sprudelt eine Fontäne in den Himmel. Mit Kacheln (Azulejos) geflieste Brunnen stellen mit verschiedenen Motiven die Provinzen Spaniens dar.

Plaza de España (Sevilla)
Vier Brücken überspannen den Kanal am Plaza de España

Die Tabakfabrik und heutige Universität

Auf dem Rückweg über Avenida Isabel la Católica und die Avenida de El Cid in das Zentrum kommen wir an der ersten Tabakfabrik auf europäischem Boden, der Real Fábrica de Tabacos vorbei. In dieser Fabrik, die im Jahre 1758 die Produktion aufnahm, arbeiteten ausschließlich Frauen. Der Zugang war Männern verwehrt, die Kleidung der Arbeiterinnen war im Sommer luftig leicht.

In dieser Fabrik siedelte der französische Schriftsteller Prosper Mérimée seine Novelle Carmen an, die Georges Bizet später als Oper auf die Bühnen der Welt brachte. Heute findet sich in der Tabakfabrik die Verwaltung der Universität von Sevilla und weitere Fakultäten. Der Zugang zum Gebäude und den Innenhöfen ist ohne Weiteres möglich.

Universität in der Tabakfabrik (Sevilla)
Universität von Sevilla in der alten Tabakfabrik

Hinter der Universität liegt der zentrale Platz Puerta Jerez und das Traditions-Hotel Alfonso XIII. Hier halten Busse und die Straßenbahn.

Karte mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Weitere Informationen und Spaziergänge durch Sevilla