Agaete: Reizvolle Kleinstadt in subtropischer Umgebung im Norden von Gran Canaria

Agaete ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel im Nordwesten von Gran Canaria. Es ist für alle, die einen individuellen Urlaub bevorzugen, auch ein ausgezeichnetes Urlaubsziel. Die kleine Ortschaft an der Küste, deren berühmtes Tal, das Valle de Agaete, sich bis hinauf zu den zentralen Bergen der Insel zieht, liegt in einem grünen, subtropischen Paradies. Dies hatten schon die Ureinwohner von Gran Canaria entdeckt, die nachfolgenden spanischen Eroberer taten es ihnen gleich.

Agaete (Gran Canaria)
Maritime Dekoration im Fischerdorf Puerto de las Nieves (Agaete)
Inhalt
Agaete
Puerto de las Nieves
Valle de Agaete
Maipés de Agaete
El Risco
Reiseinformationen und Unterkünfte
Karte und Lage

Die Passatwinde treiben die Wolken stetig gegen die über 1.000 Meter hohen Berge des Tamadaba-Naturparks, die steil zur Küste hinunter abfallen. Der Wolkennebel einerseits und die hohen Temperaturen andererseits bieten die Voraussetzungen für das Aufblühen einer tropischen Vegetation, die sogar den Anbau von Kaffee erlaubt.

Agaete

Wenn wir durch die Gassen des Ortszentrums bummeln, begleiten uns rechts und links typisch kanarische Häuser mit weißen Fassaden, Holzbalkonen, Dachgärten und Blumenschmuck. Eine raffinierte Schlichtheit der Architektur, deren Erbauer schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine wahre Goldgrube entdeckten. Das Tal von Agaete war ideal zum Anbau von Zuckerrohr. Das „weiße Gold“ ermöglichte den Bau von Kirchen, Palästen und schuf für einige Familien ein beträchtliches Vermögen. Heute graben Archäologen nach den Resten der Zuckermühlen, deren Existenz schon der Vergessenheit anheimgefallen war.

Pfarrkirche in Agaete (Gran Canaria)
Iglesia de la Concepción in Agaete

Das historische Ortszentrum liegt etwas abseits der Küste. Die rot leuchtende Kuppel zeigt uns den Weg zur Hauptkirche, der Iglesia de la Concepción. Nach einem verheerenden Brand des Vorgängerbaus wurde diese ab dem Jahre 1874 neu errichtet.

Gleich daneben liegt der Huerto de las Flores, ein kleiner Botanischer Garten, dessen Namen etwas in die Irre führt. Es sind nicht Blumen, sondern Bäume, die die Gartenanlage prägen. Die ursprünglichen Eigentümer brachten aus Amerika die Samen von über hundert tropischen Pflanzen hierher. Neben Kaffeesträuchern gedeihen Mangos, Papayas und Avocados, diese sind einige der typischen Obstbäume der Gegend.

Gegenüber der Pfarrkirche lädt die Bar El Perola, (Tomas Morales Nr. 9) zu einer Pause ein. Die Tapas der beliebten Bar sind vortrefflich!

Puerto de las Nieves

Westlich der Altstadt liegt am Meer das malerische Fischerdorf Puerto de las Nieves. Von hier aus starten die schnellen Katamaran-Fähren der Reederei Fred Olsen Express zur Nachbarinsel Teneriffa. Weiß-Bau getünchte Häuser prägen den Fischerort. Die zahlreichen Fischrestaurants entlang des Paseo de los Poetas locken an den Wochenenden viele Gäste an. Direkt am Hafen befindet sich das Restaurant der Cofradía de Pescadores, der lokalen Fischereigenossenschaft.

Puerto de las Nieves (Agaete)
Gasse im Fsicherdorf Puerto de las Nieves (Agaete)

Vom Hafen blicken wir auf den Dedo de Dios, den „Finger Gottes“ einer Felsenspitze, direkt vor der Steilküste. Der Tropensturm Delta stützte die Spitze im Jahre 2005 ins Meer. Dahinter erheben sich die steilen Felswände des Küstengebirges Tamadaba.

Zu den Sehenswürdigkeiten des Fischerortes zählt die schlichte Kapelle Ermita de Nuestra Señora de Las Nieves. Sehenswert ist der flämische Altar, ein Triptychon mit der Schneejungfrau in der Mitte, flankiert von den Heiligen Antonio Abad (Antonios der Große) und San Francisco de Asís (Franz von Assisi). Die Gemälde werden dem flämischen Maler Joos Van Cleve (1485 – 1540) zugeschrieben. An den Wänden hängen bunte Fischerboote. Die Kapelle ist zur Besichtigung werktags zwischen 11 und 13 Uhr sowie sonntags während der Messe zwischen 9 und 11 Uhr geöffnet.

Am nördlichen Ende der Avenida de los Poetas erreichen wir die Piscinas Naturales Las Salinas mit einer kleinen Strandbar. Im schwarzen Lavagestein liegen diese Naturschwimmbecken, die ein ruhiges Baden geschützt vor den Meeresströmungen ermöglichen. Über dem Strand liegt das 4-Sterne-Luxushotel Roca Negra.

Zwischen dem Ortszentrum von Agaete und Las Salinas führt ein Fußweg durch das Barranco de Agaete.

Valle de Agaete

Das fruchtbare Tal von Agaete zieht von der Küste bis hinauf zu den höchsten Bergen der Insel Gran Canaria. Geschützt von hohen Felswänden schufen Bauern auf unzähligen Terrassen ein landwirtschaftliches Paradies. Hier gedeihen zwischen den Palmen subtropische Früchte wie Orangen und Avocados, aber auch Wein und Kaffee. Dazwischen liegen Weiler mit weißen Häusern inmitten der Farbenpracht der Bougainvillea.

Valle de Agaete
Wanderung durch das Valle de Agaete

In das Tal von Agaete führt die Buslinie 102 (Fahrplan) von Gáldar über Agaete bis zur Endstation El Valle im Dorf Berrazales hinter dem aufgegebenen Landhotel Princesa Guayarmina. Von hier aus führt ein schöner Wanderweg (S-97), ca. 2 Stunden Aufstieg, über El Sao bis hinauf zum Dorf El Hornillo.

Maipés de Agaete

Östlich des Zentrums liegt inmitten der Lava ein ausgedehntes Gräberfeld mit 700 Tumulusgräbern, in denen die Altkanarier ihre Toten bestatteten. Der Archäologische Park (Parque Arqueológico del Maipés de Arriba) kann dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr besichtigt werden.

El Risco

Südlich von Agaete liegt zu Füßen des Roque Faneque (1.027 m) und den steilen Abhängen des Tamadaba-Gebirges das Dorf El Risco. Den südlichsten Ortsteil von Agaete erreichen wir über die GC-200, die entlang der spektakulären Steilküste nach La Aldea de San Nicolás führt. Wer mag, kann hier eine einfache Wanderung zum Charco Azul unternehmen. Die „blaue Pfütze“ zeigt sich wegen der Algen jedoch meistens als grüner Teich. Dies tut dem Spaziergang jedoch keinen Abbruch. Das Wasser ist sauber und die Umgebung beeindruckend. Der Wanderweg ist als SL-02 ausgezeichnet und ist gut 3,5 km lang, mit einem Höhenunterschied von nur hundert Metern. Ausgangspunkt ist die Bar Perdomo an der Durchgangsstraße, wo es auch leckere Bocadillos gibt.

El Risco liegt an der Buslinie 101 Gáldar – San Nicolás de Tolentino (La Aldea de San Nicolás) (Fahrplan).

Anfahrt

Agaete ist einerseits ein reizvoller Stopp auf einer Tour mit dem Mietwagen entlang der Nordwestküste von Gran Canaria. Wer rund um die Inselhauptstadt Las Palmas einen Urlaub verbringt, kann auch gut mit dem Bus fahren. Die Linie 103 verbindet Las Palmas tagsüber stündlich mit Agaete.

Reiseinformationen, Wetter und Unterkünfte in Agaete

Agaete ist kein typischer Urlaubsort, doch gibt es hier ein gutes Angebot an Hotels und Ferienwohnungen für alle, die einen Urlaub abseits des Massentourismus im grünen Norden von Gran Canaria verbringen möchten.

  • Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Agaete ⇒ Booking.com (P+)
  • Wetterbericht: 7-Tage-Wettervorhersage für Agaete (Gran Canaria) vom offiziellen spanischen Wetterdienst AEMet sowie das aktuelle Strandwetter (Wassertemperaturen, Wellengang, Wind und Gezeiten) AEMet
  • Die Tourismus-Information von Agaete befindet sich in Puerto de las Nieves am Anfang der alten Mole ⇒ offizielle Website
  • Beschreibung einer Tour entlang der Steilküste zwischen Agaete und La Aldea de San Nicolás

Agaete Karte und Lage

Lage: Die Gemeinde Agaete (PLZ 35480; GPS 28.100907, -15.702231; 5.600 Einw.) liegt an der Nordwestküste der Insel Gran Canaria.