Die Vulkaninsel La Palma ist ein Reiseziel zum Wandern durch einzigartige Landschaften, geprägt durch Vulkane und hohe Berge. La Palma ist eine grüne Insel. Pinien- und Lorbeerwälder bedecken die Abhänge der Gebirge, Bananenplantagen und Weingärten prägen die Landwirtschaft in den küstennahen Regionen. Die Kanarische Insel ist ideal für einen Urlaub abseits des Massentourismus.

Im Herbst 2021 erlebte La Palma den größten Vulkanausbruch der letzten Jahrzehnte. Ein neuer Vulkan, der Tajogaite, brach mit heftigen Eruptionen am Westhang der Cumbre Vieja aus. Die Lava floss in Richtung Westen über die Aridane-Ebene bis zur Steilküste und stürzte dann ins Meer. Der Lavastrom begrub zahlreiche Häuser und große landwirtschaftliche Flächen unter sich.
La Palma Attraktionen und Sehenswürdigkeiten
La Isla Bonita und La Isla Verde, diese Beinamen von La Palma, charakterisieren die Insel in treffender Weise. Die Passatwinde sorgen für ausreichende Niederschläge, die geografische Lage garantiert ein mildes Klima. Der höchste Berg der Insel, der Roque de los Muchachos, erreicht eine Höhe von 2.426 Metern. In Anbetracht der Fläche der Insel sind dies beträchtliche Höhenunterschiede, die unterschiedlichste Vegetationszonen hervorbringen.
Hotels und andere Unterkünfte suchen
Eine Kette von Vulkanen bildet in Nordsüdrichtung das „Rückgrat“ der Insel: im Norden die Caldera de Taburiente, in der Mitte die Cumbre Nueva und im Süden die Cumbre Vieja. Nur eine Straße führt über diese Gebirgskette, die zwischen West- und Ostküste einen Höhenunterschied von 1.000 m überwindet.

La Palma ist bisher von den negativen Seiten des Massentourismus noch wenig betroffen. Die Flugkapazitäten sind beschränkt, große Hotels sind die Ausnahme. Für Touristen, die sich in erster Linie nach Sonne und Strand sehnen, ist das Angebot klein. Es gibt natürlich Strände, aber im Vergleich zu anderen Kanarischen Inseln wie Fuerteventura oder Gran Canaria sind diese dunkelsandig und weniger attraktiv. La Palma ist ein Reiseziele für Freund:innen der Natur, die Fincas, Ferienwohnungen oder kleine Hotels den Hotelburgen vorziehen.
Sehenswerte Städte auf La Palma
Auf der Insel liegen zwei größere Städte, die auch von touristischem Interesse sind. Wer zum ersten Mal auf La Palma Urlaub macht, für diejenigen sind beide Orte eine guter Ausgangspunkt zur Entdeckung der Attraktionen von La Palma, für Ausflüge und Wanderungen.
Santa Cruz de La Palma
Die Inselhauptstadt, mit knapp 16.000 Einwohner:innen die zweitgrößte Stadt der Insel, wurde im Jahre 1493 an der Ostküste gegründet. Der Hafen entwickelte sich zu einem zentralen Umschlagplatz für den Warenaustausch zwischen Spanien und den amerikanischen Kolonien. Des Weiteren wurden Zucker, Wein und Holz aus der Inselproduktion nach Europa exportiert. Dies brachte Wohlstand in die Stadt.

Die historischen Gebäude im Kolonialstil, die prachtvollen Adelspaläste, Kirchen und Bürgerhäuser zeugen von dem Reichtum dieser Periode. Es macht Spaß, durch die Altstadt von Santa Cruz de La Palma zu schlendern und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Santa Cruz besitzt einen großen Stadtstrand. Vom Hafen verkehren Fähren zu den anderen Kanarischen Inseln und hier machen die Kreuzfahrtschiffe fest. Wenige Kilometer südlich des Zentrums liegt der Inselflughafen.
Los Llanos de Aridane
Auf der anderen Seite der Insel liegt auf einer Hochebene über der Westküste die größte Stadt auf La Palma. In Los Llanos de Aridane leben gut 20.000 Menschen. Los Llanos besitzt ebenfalls eine kleine, reizvolle Altstadt und bietet gute Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Besonders reizvoll ist der historische Stadtteil Argual mit architektonisch interessanten Palästen von Familien, die durch den Anbau von Zuckerrohr reich wurden. Beliebt ist der Flohmarkt (Rastro), der hier jeden Sonntagvormittag stattfindet.
In der Stadt und den Orten der Umgebung werden zahlreiche Ferienunterkünfte wie Fincas und Apartments angeboten. Ideal für einen Wanderurlaub und Ausflüge in den nahegelegenen Nationalpark Caldera de Taburiente.
Nationalpark Caldera de Taburiente
Die landschaftliche Attraktion der Insel La Palma ist der Nationalpark Caldera de Taburiente im Inselzentrum. Diese wird im Norden von einer Gebirgskette begrenzt, deren höchster Berg der Roque de los Muchachos (2.423 m) ist. Hohe Berge umrahmen den Erosionskrater mit 1.500 Meter Tiefe, der durch den Barranco de Las Angustias entwässert wird. Im Nationalpark gibt es zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und schöne Aussichtspunkte.

Auf La Palma wurden frühzeitig Gesetze gegen die Lichtverschmutzung erlassen, sodass die Insel als UNESCO-Lichtschutzgebiet ausgezeichnet ist. Die klare Luft macht die Insel ideal für Sternenbeobachtungen, kein Wunder also, dass am Roque de los Muchachos zahlreiche Observatorien errichtet wurden. Die Landstraße LP-4 führt hoch hinauf auf den nördlichen Gebirgsrand, mit zahlreichen Aussichtspunkten auf die Caldera de Taburiente.
Die Westküste – die Sonnenseite der Insel
Die Passatwinde treiben die Wolken stetig vom Nordosten gegen die Gebirgskette, die die Insel in der Mitte teilen. Daher ist der Osten die Regenseite, während der Westen von der Sonne verwöhnt wird. Kein Wunder, dass die Regionen rund um die Orte Los Llanos, Tazacorte, Tijarafe, Puntagorda und Garafía zu den beliebtesten Zielen für einen Fincaurlaub zählen. Die Ferienunterkünfte liegen hier zwar meistens abseits des Meers, haben aber oft einen Pool.

Westlich von Los Llanes liegt das schöne Städtchen Tazacorte inmitten von grünen Bananenplantagen. Steile Gassen bilden das Ortszentrum. Am Abend bummeln Einheimische und Touristen über die Promenade. Der älteste Ortsteil El Charco lockt mit Herrenhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Unten am Meer liegt der Hafen Puerto de Tazacorte mit einem modernen Jachthafen. Das Hafenviertel lockt mit zahlreichen Fischrestaurants und breiten Sandstränden, die allerdings manchmal bei starkem Seegang gesperrt sind. Vom Hafen starten Ausflugsboote zu Whale-Watching Touren. Einer der Anbieter ist Oceanexplorer.
Nördliche Westküste
Nördlich von Puerto de Tazacorte schraubt sich die Inselstraße LP-1 in vielen Kehren vom Tal hinauf zum Mirador de Time. Dieser Aussichtspunkt mit Restaurant bietet einen wunderbaren Panoramablick von der westlichen Küste bis zur Caldera de Taburiente und den Cumbres, der mächtigen Gebirgskette.
Wir folgen der LP-1 und erreichen das Dorf Tijarafe mit einem typisch kanarischen Zentrum oberhalb der Durchgangsstraße. Unterhalb von El Pueblo, wie das Dorfzentrum genannt wird, liegt direkt an der Meeresbrandung in einer riesigen Höhle die Cueva de Candelaria, ein ehemaliges Schmugglernest.

Der nächste größere Ort ist Puntagorda, bekannt auch für seinen Bauernmarkt, den Mercadillo, für den extra eine große Halle erbaut wurde. Ganz im Nordwesten von La Palma liegt zwischen großen Schluchten der Ort Santo Domingo de Garafía. Beide Orte bieten gut ausgezeichnete Wanderwege entlang der Steilküste.
Südliche Westküste
Südlich von Los Llanos liegt, getrennt durch ein Lavafeld des 2021 ausgebrochenen Vulkans Tajogaite, der größte Urlaubsort auf La Palma, Puerto Naos. Der Badeort ist keine Schönheit, der kleine Strand vor der Promenade ist mit Palmen bepflanzt. Der südliche Abschnitt wird von der großen Hotelanlage des 4-Sterne-Hotels Meliá begrenzt.

Weiter in Richtung Süden erreichen wir zwei außergewöhnliche Badestellen. Die Playa de Charco Verde ist eine Badebucht mit feinem Sandstrand, einigen Holzstegen und einem Kiosk. Die namensgebende „Grüne Pfütze“ ist inzwischen ausgetrocknet. Die Wasserqualität ist hier ausgezeichnet.
Am Ende der Küstenstraße liegt die Strandsiedlung El Remo. Hier wurden einfache Häuser aus Strandgut, Natursteinen und Zement errichtet, so wie es früher üblich war, als Baugenehmigungen noch ein Fremdwort waren. Davon gab es viele an den wilden Küsten von La Palma. Die meisten wurden inzwischen abgerissen, in El Remo wird jedoch noch Widerstand geleistet. Zwischen den Felsenklippen liegen kleine Buchten mit schwarzem Stand, zwei Kioske bieten Speisen mit dem, was das Meer so hergibt.

Wer weiter nach Süden möchte, muss zurück nach Puerto Naos, um dann die LP-2 über Las Manchas nach Los Canarios (Fuencaliente) zu nehmen. Die Straße nach Las Manchas führt entlang des riesigen Lavafeldes, das der letzte Vulkanausbruch hinterlassen hat. Der Südwesten von La Palma ist ein wichtiges Weinanbaugebiet. Wer Lust hat, besucht das örtliche Weinmuseum (Museo del Vino) unweit der modernistischen Plaza La Glorieta oder das beliebte Restaurant Bodegón Tamanca.
Die Südspitze
Ganz im Süden der Insel liegt die Gemeinde Fuencaliente, die jetzt offiziell Los Canarios heißt. Die Attraktionen an der Südspitze von La Palma sind die Vulkane und die Weinkellerei Teneguía, die größte der Insel. Wer sich über den Vulkanismus interessiert, besucht das Centro de Visitantes de San Antonio, benannt nach dem Vulkan an dieser Stelle. Der jüngste Vulkan in dieser Gegend ist der Teneguía, der im Jahre 1971 ausbrach. Mehrere Wanderwege laden zur Erkundung der eindrucksvollen Vulkanlandschaften ein.
Attraktionen der Ostküste
Die Ostküste der Kanareninsel La Palma ist die Regen- und Wolkenseite, wofür der stetige Passatwind aus Nordosten sorgt. Doch keine Sorge, auch hier gibt es Sonne, auch wenn sich die Wolken gegen die Cumbres, wie das Zentralgebirge genannt wird, drängen. Im Zentrum der Ostküste liegt die Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma.
Die Nordostküste
In Richtung Norden führt die LP-1 über Puntallana und Los Sauces nach Barlovento. Ein reizvoller Küstenort ist San Andrés mit zahlreichen Restaurants. Von hier aus führt eine Promenade entlang der Felsenküste über Charco Azul nach Puerto Espindola.

Der Charco Azul ist ein schönes Naturschwimmbecken in den Felsklippen, auf der Terrasse der Bar wird der Fisch serviert, der gerade gefangen wurde. Westlich von Los Sauces liegt das Biosphärenreservat Los Tilos mit schönen Farn- und Lorbeerwäldern. In diesen Urwald führt einer der einfachen Wanderwege der Insel.
An der Nordspitze der Insel liegt die ruhige, ländliche Gemeinde Barlovento. Ein beliebtes Ausflugsziel ist hier der Naturpark La Laguna rund um einen Kratersee, der als Wasserreservoir für die Bananenplantagen dient.
Die Südostküste
Südwestlich von Santa Cruz liegt an der Inselstraße (LP-3) über die Cumbres in Höhenlage der reizvolle Ort San Pedro de Breña Alta. San Pedro ist ein Zentrum der Tabakmanufaktur auf La Palma. Bis heute werden hier die „Puros“ (Zigarren) per Hand hergestellt und natürlich auch verkauft. Jeden Samstagvormittag findet hier ein Bauernmarkt statt. In dem niedriger gelegenen Breña Baja befindet sich etwas abgelegen, aber mit schöner Aussicht, der Parador der Insel, ein Luxushotel der staatlichen Hotelkette.

Unten an der Küste liegt der Urlaubsort Los Cancajos zwischen der Inselhauptstadt und dem Flughafen, mit zahlreichen Hotels und Apartmentanlagen und guter touristischer Infrastruktur. Eine Attraktion ist die Promenade entlang der Felsenküste mit vielen Riffs.
Weiter südlich liegt die Gemeinde Mazo, einem Zentrum des Weinbaus der Insel. Der Hauptort der Gemeinde „El Pueblo“ im Volksmund, offiziell „Villa de Mazo“, ist ein Zentrum des Kunsthandwerks auf La Palma und lohnt einen Besuch. Samstags und sonntags findet am Vormittag ein Mercadillo (Bauernmarkt) statt.
Südöstlich von Mazo liegt an der Küste die kleine Strandsiedlung La Salemera, schon von Weitem gut erkennbar durch den schlanken, weißen Leuchtturm. Der kleine Strand heißt zwar Playa Arenas Blancas, aber der Sand ist trotzdem schwarz. Empfehlenswert ist das einfache Fischrestaurant am Ortseingang.
Nach einer Fahrt entlang von Lavafeldern, Vulkanen und den dazwischen liegenden grünen landwirtschaftlichen Flächen erreichen wir Los Canarios an der Südspitze von La Palma.
La Palma Unterkünfte, Wetter und Reiseinformationen
Allgemeine Tourismus-Informationen
- Aktueller Wetterbericht: 7-Tage-Wettervorhersage für die Insel La Palma vom offiziellen spanischen Wetterdienst AEMet
- La Palma Karte mit sehenswerten Orten und Attraktionen
- Offizielles Tourismus-Portal der Insel ⇒ VisitLaPalma
- Transvulcania, der bekannte Marathon über die Vulkane in verschiedenen Varianten
Hotels und Unterkünfte
Während des Winterhalbjahres (Oktober bis April) ist die Hauptsaison. Wer während dieser Zeit einen Urlaub auf La Palma plant, sollte frühzeitig buchen.
- Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften auf La Palma ⇒ Booking.com (P+) mit Buchungen von Flügen, Taxis und Mietwagen
- Calima Reisen – Spezialist für Ferienhäuser und Ferienwohnungen
- Karin Pflieger – ländliche Fincas und Ferienhäuser
- Asociación Turismo Rural – Landhäuser im Osten und Norden von La Palma
Verkehr und Mobilität
Auf der Insel gibt es einen gutes Netz von Buslinien, sodass in vielen Fällen auf einen Mietwagen verzichtet werden kann. Die Busse heißen hier „Guaguas“, die Bushaltestellen sind mit dem Schild „BUS“ ausgezeichnet. Falls Sie eine abgelegene Finca gebucht haben, ist ein Leihwagen unverzichtbar. Viele Startpunkte für Wanderungen sind gut per Taxi oder Bus erreichbar.
- TILP – Fahrpläne und Buslinien der Inselbusse
- CICAR – zuverlässige regionale Autovermietung für die Kanarischen Inseln
- Fähren der Reedereien Fred Olsen und Naviera Armas zu den anderen Kanarischen Inseln wie Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und von Cádiz (Spanisches Festland)
- Flüge zu den anderen kanarischen Inseln mit der regionalen Airlines Binter oder Canaryfly
- Flughafen von La Palma ⇒ offizielle Website