Ein großes Amphitheater und gut erhaltenen Mosaiken auf den Böden der Wohnhäuser sind die Attraktionen der Siedlung Itálica, die zwei römische Kaiser hervorbrachte.
Die heute zugänglichen Ausgrabungen und Ruinen von Itálica liegen am nördlichen Ortsrand des Städtchens Santiponce, welches wahrscheinlich einen noch älteren Teil der römischen Siedlungen unter seinem Boden versteckt.
Itálica soll zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden, den Antrag dazu hat die andalusische Regierung im Jahre 2017 beschlossen. Begründet wurde der Vorschlag mit der geschichtlichen Bedeutung der römischen Siedlung, die um im Jahr 206 v.u.Z. von Publius Cornelius Scipio Africanus gegründet wurde. Dies war der römische Feldherr, der den Karthager Hannibal während des Zweiten Punischen Kriegs auf nordafrikanischem Boden schlug. Die beiden ersten römischen Kaiser, die aus einer Provinz stammten, nämlich Trajan und Hadrian, lebten in Itálica und sind hier geboren.
Die Sehenswürdigkeiten von Itálica
Die Gesamtanlage ist dadurch geprägt, dass Itálica als Stadt mit der Besetzung Andalusiens durch die Mauren im Jahre 711 ihre Bedeutung verlor. Unter westgotischer Zeit war sie immerhin noch Sitz eines Bischofs. Doch dann dienten die Gemäuer überwiegend als Steinbruch, bis die wissenschaftlichen Ausgrabungen im 18. Jh. begannen. Trotz dieser Schäden beeindruckt die Ruinenstadt durch ihre planmäßige und gleichzeitig großzügige Anlage. Grüne Pinien begrenzen die Straßen und kleineren Verbindungswege.
Zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten in Itálica zählt das römische Amphitheater, welches zu den größten auf spanischem Boden zählt. Es hat eine Länge von 160 Metern und bietet bis zu 25.000 Zuschauern Platz. Sehr sehenswert sind auch die zahlreichen, gut erhaltenen Mosaiken, aus den die Fußböden der Villen wohlhabende Einwohner gestaltet sind.
Die Ruinen des Tempels Trajaneum, der dem Kaiser Trajan gewidmet wurde, die Thermen sowie Aquädukte, sind höchstwahrscheinlich nur für ein archäologisch geschultes und interessiertes Auge von besonderem Interesse. Auf dem Ausgrabungsgelände gibt es ein kleines Museum, die wichtigsten Fundstücke sind jedoch im archäologischen Museum von Sevilla zu besichtigen.
Öffnungszeiten der archäologischen Stätte von Itálica: (Kern-)Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 9-17.30 und Sonntag 10-15 Uhr, montags geschlossen. Der Eintritt für EU-Bürger:innen ist frei.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Santiponce
Santiponce ist ein andalusisches Landstädtchen, welches seine Reize hat. Auf dem Weg ins Zentrum (von Itálica kommend) liegt auf der linken, östlichen Seite, etwas versteckt, das römische Theater. Hier findet alle zwei Jahre das Tanzfestival Festival Internacional de Danza Itálica statt. Im Süden von Santiponce liegt das Kloster San Isidoro del Campo. Alonso Pérez de Guzmán, der in Andalusien als Guzmán el Bueno bekannt ist, gründete im Jahre 1301 diese Klosteranlage. Er ist hier mit seiner Frau begraben.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte
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- Offizielle Website der archäologischen Stätte Itálica
- Wegweiser zu den Attraktionen der Provinz Sevilla
Karte und Lage von Itálica (Santiponce)
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Lage: Itálica liegt in der Gemeinde Santiponce (PLZ 41970; GPS 37.444205, -6.044383; 8.500 Einw.) an der Autobahn A-66 im Kreis Aljarafe in der Provinz Sevilla in Andalusien.