Die Provinz Jaén ist das Land der Ölbäume. Auf fast 80 % der landwirtschaftlichen Fläche stehen Olivenbäume. Diese Monokulturen produzieren fast 50 % der spanischen Olivenölproduktion. Auf dieser Basis steht und fällt die Wirtschaft und der Wohlstand der Provinz. Schon jetzt ist abzusehen, dass der Klimawandel negative Folgen haben wird.
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Provinz Jaén
Von den Olivenhainen einmal abgesehen, besitzt die Provinz Jaén einige touristische Attraktionen, die eine Reise dorthin empfehlenswert machen. An erster Stelle stehen hier die beiden Renaissance-Städte Úbeda und Baeza, deren Altstädte zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Auch die Provinzhauptstadt Jaén ist einen Besuch wert.
Zahlreiche Naturparks laden zu Wanderungen ein. Und nicht zuletzt, die Provinz Jaén ist ein Land der Burgen, hier gibt es pro Fläche mehr davon als in dem spanischen Land der mittelalterlichen Festungen, nämlich Kastilien. Ein weiterer Punkt, der für die Region spricht, Massentourismus spielt keine Rolle.
Ein Blick auf Karte verrät, das breite Tal des Flusses Guadalquivir bestimmt die Landschaft im Zentrum der Provinz. Im Norden bildet das Mittelgebirge der Sierra Morena zu Grenze zur Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Im Osten liegen die Gebirge der Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas, im Süden die Sierra Mágina.
Sehenswerte Städte in der Provinz Jaén
Zwei Top-Reiseziele sind die beiden Kleinstädte im Stil der Renaissance: Úbeda und Baeza. Beide Städte zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe und zählen somit zu den Höhepunkten einer Reise durch die Provinz Jaén. In beiden Orten wirkte der Architekt Andrés de Vandelvira (1505-1575), einer der herausragenden spanischen Baumeister der Renaissance.
Úbeda und Baeza liegen malerisch auf einer Hügelkette über dem Tal des Flusses Guadalquivir umgeben von Olivenplantagen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Baeza, der kleineren der beiden Städte, sind die Kathedrale und der Palacio de Jabalquinto. In Úbeda sind die Sacra Capilla del Salvador und das Hospital de Santiago die herausragenden Gebäude im Stil der Renaissance.

Die Provinzhauptstadt Jaén ist auf den ersten Blick kein wirklicher Hingucker. Doch das Bild ändert sich bei Besuch der Altstadt. Zu den Attraktionen zählt die Kathedrale von Jaén sowie das Castillo de Santa Catalina auf der Bergkette im Westen der Altstadt. Belohnt wird der Aufstieg mit einem wunderschönen Ausblick auf die grüne Talebene des Guadalquivir und die Berge der Sierra Mágina.
Die Naturparks
Im Norden liegen innerhalb der Sierra Morena die beiden Naturparks Sierra de Andújar und Despeñaperros. Im Osten der Provinz Jaén lockt der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas und im Süden der Naturpark Sierra Mágina.
Sierra de Andújar
Der Naturpark Sierra de Andújar (⇒ Website) umfasst eine einsame Gegend, geprägt durch Pinien sowie Stein- und Korkeichen. Ein Anziehungspunkt ist die Wallfahrtsstätte Nuestra Señora de la Cabeza. Die Prozessionen zur Virgin de la Cabeza am letzten Wochenende im April zählen zu den bedeutendsten im südlichen Spanien.

Die Sierra de Andújar ist ein schönes Gebiet zum Wandern. Der Fernwanderweg GR-48 (Sendero de Sierra Morena) führt von Marmolejo, über die Wallfahrtsstätte Nuestra Señora de la Cabeza, Baños de la Encina und La Carolina bis nach Santa Elena.
Desfiladero de Despeñaperros
In dem kleinen Naturpark Desfiladero de Despeñaperros (⇒ Website) liegt eine beeindruckende Schlucht, durch die schon immer einer der wichtigsten Verbindungsstrecken zwischen Kastilien und Andalusien verläuft. Heute erlaubt die Autobahn A-4 eine schnelle Passage der Grenze zwischen Landesteilen.
Im Mittelalter war die Gegend ein umkämpftes Gebiet zwischen dem christlichen Norden und dem islamischen Al-Ándalus. Die Schlacht bei Las Navas de Tolosa im Jahre 1212 verhalf dann der Reconquista zum Durchbruch. Später waren es Wegelagerer, die die Geografie für ihre Zecken nutzen, um Reisende auszurauben. Ein Tipp: Verlassen sie vor dem Naturpark die Autobahn und nutzen die Nationalstraße, schöne Ausblicke auf die Schlucht sind garantiert.
Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas
Im Osten der Provinz Jaén liegt der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas mit dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Südspaniens. Die bis zu 2.000 Meter hohen Bergketten, in denen die Flüsse Guadalquivir und Segura entspringen, bieten gute Möglichkeiten zum Wandern in einer einzigartigen Natur. Ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen in diesem Naturpark ist das weiße Dorf Cazorla.

Sierra Mágina
Im Süden der Provinz lockt ein weiterer Naturpark, die Sierra Mágina. Der höchste Berg der Provinz, der Pico Mágina hat eine Höhe von 2.167 m. Der Parque Natural de Sierra Mágina (⇒ Website) ist bisher touristisch noch wenig erschlossen, die meisten Reisenden begnügen sich mit dem Anblick des Kalksteinmassivs.
Die Burgen in der Provinz Jaén
Die Provinz Jaén ist aufgrund der strategischen Lage mit wichtigen Verkehrswegen zwischen dem Norden, Osten und Süden von Spanien eine Region der Burgen. Sehenswerte Festungen im Norden der Provinz sind das Castillo de Burgalimar in Baños de la Encina und das Castillo de Segura de la Sierra. Südlicher liegen das Castillo de la Yedra in Cazorla, die Festung La Mota in Alcalá la Real, das Castillo de Alcaudete sowie das Castillo de Jaén.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte
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- Jaén Reiseführer zu den schönsten Orten der Provinz
- Jaén Tourismus ⇒ offizielle Website der Provinz
Provinz Jaén Karte und Lage
Lage: Die Provinz Jaén liegt im Nordosten von Andalusien. Sie grenzt in Norden an die Gemeinschaft Kastilien-La Mancha, im Osten an die Region Murcia, im Süden an die Provinz Granada und im Westen an die Provinz Córdoba.