Palos de la Frontera: La Rábida, ein Kloster im Zeichen der Seefahrt

Innenraum im Kloster La Rábida in Palos de la Frontera

Das symbolträchtige Kloster La Rábida kreist um Christoph Kolumbus und die Entdeckung der Neuen Welt. Hier und im naheliegenden Museumshafen wird die spanische Sicht auf die Geschichte der Kolonialisierung gepflegt.

Inhalt
Kolumbus und La Rábita
Attraktionen und Sehenswürdigkeiten
Bilder
Reiseinformationen und Unterkünfte
Karte

Das Kloster liegt im Gemeindegebiet von Palos de la Frontera im Süden der Provinz Huelva. Hier dreht sich fast alles um die Entdeckung Amerikas. Und tatsächlich wurden in dieser Gegend die Erkundungsfahrten vorbereitet, die dann schließlich vor mehr als 500 Jahren das Wissen über die Welt grundlegend veränderten. Im Zentrum dieser Erinnerung steht das Kloster sowie ein heute versandeter Hafen, der symbolisch durch einen Nachbau ersetzt wurde.

Palos de la Frontera und Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus, den die Spanier Cristóbal Colón nennen, zählt zu den historischen Figuren, die in Spanien fast allgegenwärtig sind. Der Seefahrer, 1451 in Genua geboren, war besessen von der Idee, dass die Entdeckung eines direkten Seeweges nach Indien ihm selbst und seinen möglichen Financiers Reichtum und Ruhm bescheren würde. Doch dafür benötigte er Geld und politischen Schutz. Und um dies zu erreichen, in erster Linien eine Menge Geduld und Hartnäckigkeit in der Überzeugungsarbeit.

Der portugiesische König ließ ihn abblitzen. Daher lag es nahe, sich an die direkte Konkurrenz zu wenden, und dies waren die Spanier. 1486 traf Kolumbus in dem Franziskanerkloster La Rábida ein, wo er die Unterstützung der dortigen Mönche wie Francisco Jiménez de Cisnero fand. Dieser war Beichtvater der spanischen Königin Isabel.

Die originalgetreuen Nachbauten der Schiffe Santa María, Pinta und Niña an der Muelle de las Carabelas
Muelle de las Carabelas mit den Nachbauten der Karavellen Santa María, Pinta und Niña

Doch die spanischen Könige waren mit etwas Wichtigerem beschäftigt. Die Eroberung der letzten maurischen Bastion auf der iberischen Halbinsel, dem Emirat von Granada, stand ganz oben auf der Tagesordnung. Daher musste sich Kolumbus viele Jahre gedulden, bis er nach langem Hin- und Her, begleitet von wütenden Abreisen und eiligen Wiederzurückholen, seine Forderungen gegenüber der spanischen Krone durchgesetzt hatte.

Am 3. August 1492 verließ die kleine Flotte mit den drei Karavellen Santa María, Pinta und Niña den Hafen von Palos de la Frontera, einem ruhigen Örtchen, das sich heute mit Stolz als die Wiege der Entdeckung Amerikas bezeichnet. Der Hafen ist versandet, dafür lebt im Ort das Andenken an Kolumbus wie aber auch an seine beiden Kapitäne, die Brüder Pinzón, die wie viele anderen Besatzungsmitglieder auch aus Palos stammten.

La  Rábida Sehenswürdigkeiten

1992 jährte sich die Entdeckung Amerikas zum 500sten Mal. Dies wurde zum Anlass genommen, die Umgebung des Klosters am Ufer des Flusses Tinto mehr oder weniger protzig umzugestalten. Dagegen wirkt das kleine, etwas versteckt liegende Kloster fast wie eine Oase. Der Legende nach soll Franziskus von Assisi das Kloster La Rábida gegründet haben. Die ältesten Teile des Gebäudes stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der größte Teil ist jedoch bedeutend jünger, da das große Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 deutliche Zerstörungen anrichtete.

Die Bilder und Ausstellungsstücke im Kloster stehen ganz im Zeichen der Fahrten nach Amerika. Ein Prunkstück ist die Galionsfigur aus Alabaster der Santa María de Rábida, dem Flaggschiff der Flotte. Orte der Ruhe sind die beiden Kreuzgänge des Klosters, welches am Montag geschlossen ist.

Das Kloster La Rábida und das Conjunto Monumental mit der riesigen Säule liegen auf einem Plateau über dem Río Tinto, kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Río Odiel. Der Blick reicht hinüber zur Provinzhauptstadt Huelva mit ihren qualmenden Schloten und Raffinerien. Davor liegt das Marschland und die Lagunen der beiden Flüsse, die in der Ría de Huelva in den Atlantik münden.

Unten am Fluss liegen an der Muelle de las Carabelas die originalgetreuen Nachbauten der Schiffe Santa María, Pinta und Niña.

La Rábida Bilder

Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte

  • Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Palos de la Frontera ⇒ Booking.com (P+)
  • Besucher-Informationen auf der offiziellen Website des Klosters
  • Wegweiser zu den sehenswerten Orten in der Provinz Huelva

La Rábida Karte und Lage

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Lage: Das Monasterio de la Rábida (GPS 37.207646, -6.926167) liegt südwestlich des Zentrums von Palos de la Frontera (PLZ 21810) in der Provinz Huelva in Andalusien am linken Ufer des Flusses Tinto zwischen Huelva und Mazagón. Der Abstecher von der Autobahn A-49 zwischen Portugal und Sevilla beträgt ca. 25 km.

Ziele in der Umgebung

  • El Rocío, Wallfahrtsort am Doñana-Nationalpark ⇨ 60 km Nationalstraße N-442
  • El Rompido, kleiner Urlaubsort an der Costa de la Luz ⇨ 36 km Landstraße A-5052
  • Isla Cristina, Urlaubsort an der Küste ⇨ 67 km Autobahn A-49