Die fast unbekannte Provinz Huelva mit vielen Gegensätzen: Berge und Weiden, Minen und Vogelparadiese, qualmende Schornsteine und endlose Sandstrände.
Andalusien gliedert sich in acht Provinzen. Huelva ist die westlichste davon und zählt im Vergleich zu Sevilla, Granada oder Córdoba zu den unbekannten. Dabei hat die Provinz, die direkt an Portugal grenzt, einige Attraktionen vor allem landschaftlicher Art.
Die Attraktionen der Provinz Huelva
Menschen, die Ruhe und Erholung in der Natur suchen oder die Lust auf Wandern oder Vogelbeobachtungen haben, finden gute Gründe hier ein paar Tage oder einen ganzen Urlaub zu verbringen. Und an der nördlichen Costa de la Luz, die die Provinz Huelva mit der Nachbarprovinz Cádiz teilt, gibt es noch einige Stellen, an denen der Urlaub am Strand noch richtig Spaß machen könnte.
Die Berge im Norden
Im Norden der Provinz Huelva liegt der Naturpark Sierra de Aracena y Picos de Aroche in einem hügeligen Mittelgebirge. Dieser Teil der Sierra Morena grenzt Andalusien von der Hochebene Meseta Zentralspaniens ab. Auf den berühmten Dehesas, den mit schattengebenden Eichen bestandenen Wiesen, weiden Pferde, Stiere und die schwarzen Schweine. Deren Schinken tragen als Jamón Ibérico das Siegel einer herkunftsgeschützten Bezeichnung.

Als Hauptstadt des Schinkens gilt das Dorf Jabugo. Eine ausgezeichnete touristische Infrastruktur für Wanderungen und Entdeckungstouren durch die Sierra de Aracena bietet die namensgebende Bergstadt Aracena.
Südlich der Sierra de Aracena liegt eine der größten und ältesten Tagebauminen der Welt, die Minas de Riotinto rund um den gleichnamigen Ort. Die Förderung von Eisen und Kupfer wurde in den vergangenen Jahrzehnten eingestellt, was die Bergleute nach tausenden Jahren Bergbau in die Erwerbslosigkeit stürzte. Die farbigen Narben der Abbauflächen bilden eine imposante Industrielandschaft, die auch per Zug auf der Strecke der ehemaligen Werksbahn erkundet werden kann.
Der Süden der Provinz Huelva
Im Süden der Provinz liegt die Provinzhauptstadt Huelva am Zusammenfluss der Flüsse Odiel und Río Tinto. Die mit fast 150.000 Einwohner:innen einzige Großstadt der Provinz Huelva ist durch qualmende Schornsteine der Chemieindustrie und der Raffinerien am Stadtrand geprägt. Eine Autobahn führt nach Punta Umbría, der Badeort an der Costa de la Luz ist die Badewanne der Onubenses, wie sich die Bewohner von Huelva nach der römischen Stadtbezeichnung nennen.

Östlich von Huelva liegen auf dem gegenüberliegenden Ufer des Flusses Tinto historische Orte wie das Kloster La Rábida oder das Städtchen Palos de la Frontera, von denen aus Christoph Kolumbus seine Expeditionen, die ihn nach Amerika bringen sollten, vorbereitete und startete.
Die Costa de la Luz in der Provinz Huelva
An der Grenze zu Portugal liegt das historische Städtchen Ayamonte mit den Ferienorten Isla Canela und Isla del Moral. Es folgt der nette Urlaubsort Isla Cristina mit der Urlaubssiedlung Islantilla. Reizvoll liegt der kleinere Urlaubsort El Rompido hinter dem vorgelagerten Haff mit weiten Sandstränden. Der Badeort Punta Umbría in der Umgebung der Provinzhauptstadt Huelva wird vorwiegend von einheimischen Touristen besucht.
Getrennt durch die Mündung der Ría de Huelva folgen der Urlaubsort Mazagón und der schachbrettartig hochgezogene Ferienort Matalascañas. Die Bebauung und der Siedlungsdruck sind in der Regel sehr hoch. Eine Ausnahme bildet die fast 30 km lange naturbelassene Playa de Mazagón zwischen Mazagón und Matalascañas. Hier gibt es nicht viel mehr als Pinien, Sand und Meer.

Hinter Matalascañas geht es nur noch zu Fuß oder mit allradgetriebenen Kleinbussen weiter. Denn hier beginnt der Nationalpark Coto de Doñana, der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Das große Schutzgebiet mit Wanderdünen, mediterranen Wäldern und Feuchtgebieten an der Mündung des Flusses Guadalquivir bildet eine wichtige Station der Zugvögel auf ihren Flug zwischen Europa und Afrika. Die beste Zeit für Vogelbeobachtungen ist das Frühjahr.
Am westlichen Rand des Nationalparks liegt das Dorf El Rocío. Über die meiste Zeit des Jahres gleicht der Ort einem staubigen Dorf im Wilden Westen. Am Pfingstsamstag sind es Hunderttausende von Pilger:innen, die zur Virgen del Rocío (Jungfrau vom Morgentau) kommen.

An der Autobahn A-49 zwischen Sevilla und Huelva liegt das sehenswerte mittelalterliche Städtchen Niebla. Hier lohnt es sich, einen Stopp einzulegen. Zu den Sehenswürdigkeiten in dem mit dicken Mauern umgebenen Zentrums zählen die Mezquita-Kirche Santa María und die Burg von Niebla.
Weitere Reiseinformationen, Tipps und Unterkünfte
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