Das ruhige Städtchen Sahagún am Jakobswegs überrascht mit einem Baustil, der eher in anderen Regionen Spaniens anzutreffen ist. Architekten planten hier Klöster und Kirchen mit islamischen Stilelementen.
Inhalt |
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen |
Bilder-Galerie und Fotos |
Reiseinformationen und Unterkünfte |
Karte und Lage |
Das Städtchen am Flüsschen Cea lebt heute in erste Linie von der Landwirtschaft, dem Anbau von Getreide und Wein sowie von der Forstwirtschaft. In den Gärten entlang des Flusses Cea wird Lauch angebaut. Diese Gemüsesorte ist eng verknüpft mit der Geschichte von Sahagún. Der Überlieferung nach sollen Mönche aus dem französischen Kloster Cluny den Porree mitgebracht haben. Und damit wären wir bei der Geschichte, die Sahagún im Mittelalter zu einem bedeutenden Ort am Jakobsweg machte.
Der König von León, Alfonso VI., verheiratet mit der burgundischen Adeligen Constanza de Borgoña, initiierte in Sahagún im Jahre 1068 die Gründung eines Klosters in der Tradition des Ordens von Cluny. Sein Ziel war, die bisherige westgotische Kirchentradition durch die “modernere”, die römische zu ersetzten.
Sehenswürdigkeiten in Sahagún
Das Kloster San Benito wurde so für das Königreich León zu einem “spanischen Cluny” mit einer bedeutenden Ausstrahlung auf das Land. Zusätzlich bekam der Ort besondere Stadtrechte, die Handel und Wohlstand förderten. Durch Neuansiedlungen von Menschen aus Frankreich, England, Deutschland und Italien, die teilweise ihre eigenen Viertel bewohnten, wurde Sahagún im 11. und 12. Jahrhundert zu einer bedeutenden Stadt.
Mudéjar-Kirchen
Von dem Symbol der Blütezeit, dem Kloster San Benito, sind nur noch Ruinen übrig geblieben. Dafür ist eine Reihe von Kirchen erhalten, die im Stil des islamischen Spaniens erbaut wurden. Typische Elemente des Mudéjarstils sind die Hufeisenbögen.
Die beiden wichtigsten Beispiele für den Mudéjarstil sind die Kirchen San Lorenzo und San Tirso. Beide Kirchen wurden aus Backstein errichtet. Die dreischiffige Pfarrkirche San Lorenzo stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Kirche San Tirso ist noch etwas älter, weil in dem Jahrhundert zuvor erbaut. Beide Kirchen besitzen mächtige Vierungstürme mit Hufeisenbögen. Weitere Gebäude im Mudéjarstil sind das Kloster Nuestra Señora de la Peregrina (13. Jh.) und die Kapelle Virgen del Puente (12. Jh.).
Jakobsweg
Im Herz der Altstadt liegt die kleine Plaza Mayor mit Rathaus und schönen Arkadengängen. Quer durch den Ort verläuft der klassische Jakobsweg, der Camino Francés. Ca. drei Kilometer vor Sahagún liegt bei der Kapelle Ermita de la Virgen del Puente der geografische Mittelpunkt des Pilgerwegs zwischen Saint-Jean-Pied-de-Port und Santiago de Compostela. Skulpturen von Alfonso VI. und Bernardo de Sédirac markierten die Stelle, an der die Hälfte des Wanderwegs zurückgelegt ist.
Am Ortsausgang wandern die Pilger:innen über die alte Brücke, El Puente Canto, des Flüsschens Cea, bevor sie ihren Weg in Richtung Westen fortsetzen.
Sahagún Bilder










Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte
Wer vor Ort übernachten möchte, findet neben Pilgerherbergen ländliche Unterkünfte und Pensionen sowie einen Campingplatz
- Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Sahagún ⇒ Booking.com (P+)
- Die Tourismus-Information liegt an der Calle del Arco Nr. 87 ⇒ offizielle Website
- Gut ausgestatteter städtischer Campingplatz Pedro Ponce
- Reiseführer durch die Provinz León mit sehenswerten Städten und Orten
Sahagún Karte und Lage
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Lage: Die Gemeinde Sahagún (PLZ 24320, GPS 42.372169, -5.030916; 2.500 Einw.) liegt auf 813 m Höhe im Kreis Tierra de Sahagún in der Provinz León der Gemeinschaft Kastilien und León. Der Ort liegt an der Autobahn A-231 (Autovía León-Burgos).
Reiseziele in der Umgebung
- La Olmeda, römische Villa ⇨ 34 km P-235
- Carrión de los Condes, Jakobsweg ⇨ 40 km Autobahn A-231
- Palencia, sehenswerte Provinzhauptstadt ⇨ 63 km Landstraße CL-613
- León, gotische Kathedrale ⇨ 61 km Autobahn A-231