Die Verbrennung der “Hexen von Zugarramurdi” im Mittelalter machten das Dorf im Norden von Navarra bekannt. Spanische Filme haben diese Ereignisse auf die Leinwand gebracht. Das Hexen-Museum von Zugarramurdi versucht den historischen Hintergrund einzuordnen. Wem bei Hexen Hexentanz und Teufelspakt in den Sinn kommt, kann während eines Besuchs der Hexenhöhle der Fantasie freien Lauf lassen.
Das Dorf Zugarramurdi liegt ganz im Norden von Navarra an der Grenze zu Frankreich. Umgeben von den Ausläufern der westlichen Pyrenäen bietet sich ein schöner Blick auf den Aussichtsberg Larrún, den die Franzosen La Rhune nennen. Typische Häuser im baskischen Stil prägen Ort rund um die Kirche Iglesia de la Asunción. Der große Parkplatz am Ortseingang zeigt, hier werden viele Besucher:innen erwartet.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind das Hexen-Museum, Museo de las Brujas, sowie die Karsthöhle, die Cueva de Zugarramurdi, die auch als Hexen-Höhle bezeichnet wird.
Hexen und Hexerei haben schon immer die Menschen im benachbarten Valle de Baztan in den Bann gezogen. Zahlreiche Legenden ranken sich um dieses Thema. Hier in Zugarramurdi wurde jedoch im mittelalterlichen Jahre 1610 die Fantasie zur grausamen Realität. Auf Betreiben der “Heiligen” Inquisition wurden die “Hexen von Zugarramurdi” zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Als “Hexen” wurde im Mittelalter Frauen bezeichnet, die der Zauberei verdächtigt wurde. Oft bestand diese Hexerei jedoch real in einem naturkundlichen Wissen z.B. über die Heilkraft von Kräutern. Der weitverbreitete Glaube an Hexentänze, böse Zauber und Teufelspakte öffneten der Denunziationen von ungeliebten Nachbarn und vor allem Nachbarinnen Tür und Tor.
Die Hexen von Zugarramurdi
So kam es zu der Festnahme von 53 Personen aus Zugarramurdi, die dann von der Inquisition wegen Hexerei angeklagt wurden. Die meisten von ihnen starben, bevor der Prozess begann. 1610 wurden dann in Logroño 11 “Hexen” zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Diesem historischen Ereignis widmet sich das Museum “Las Brujas de Zugarramurdi”, welches in dem ehemaligen Hospital Casa Dutaria untergebracht ist. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der vermeintlichen Hexe María de Ximildegui, die sich reumütig öffentlich zur Hexerei bekannte. Eine zweite Abteilung behandelt die Verbreitung des Hexenglaubens in der mittelalterlichen Zeit.

Wenige Schritte hinter dem Museum liegt der Eingang zur Hexenhöhle “Las Cuevas de Zugarramurdi”. Der Bach Orabidea hat den etwa 120 Meter langen Tunnel durch das Karstgestein gegraben. Hier sollen sich die Hexen getroffen und den Hexensabbat gefeiert haben. Jedes Jahr findet in der Höhle das “zikiro-yate” statt, ein kulinarisches Treffen der Einheimischen, bei dem Lammfleisch auf großen Grillen gebraten wird. Natürlich sind auch Gäste zu diesem Event herzlich willkommen.
Ausflüge in die Umgebung
Zugarramurdi liegt an dem Wanderweg, der vom französischen Sare ins navarresische Urdax führt. Die Gesamtstrecke beträgt gut 11 km. Interessant ist auch die Höhle von Urdax, die ca. 3 km östlich an der Straße in das sehenswerte Dorf Urdax (Urdazubi) liegt. Im Gegensatz zur Höhle von Zugarramurdi bietet diese Tropfsteinhöhle Stalaktiten und Stalagmiten.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte
- Offizielle Website der Gemeinde
- Die Tourist-Information ist im Museo de las Brujas untergebracht
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Karte und Lage von Zugarramurdi
Lage: Das Dorf Zugarramurdi (PLZ 31710; GPS 43.269344, -1.541635; 220 Einw.) liegt auf 205 m im Kreis Baztan ganz im Norden von Navarra.
Reiseziele in der Umgebung
- Saint-Ignace (Bergbahn auf den Gipfel Larrún) 11 km
- Elizondo (Valle de Baztan) 27 km N-121-B
- Pamplona 77 km N-121-A
- Hondarribia 38 km D-4