Die alte Stadt Córdoba liegt am südlichen Rand der Sierra Morena am Fluss Guadalquivir. Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen die Mezquita, das Jüdische Viertel, die Fiesta de los Patios sowie die Ausgrabungsstätte Medina Azahara.
Inhalt |
Attraktionen und Sehenswürdigkeiten |
Reiseinformationen und Unterkünfte |
Karte und Lage |
Reiseziele in der Umgebung |
Die Stadt Córdoba zählt mit Recht zu den Höhepunkten einer Rundreise zu den schönsten Städten in Andalusien. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist nach Sevilla und Granada die drittgrößte Stadt in Andalusien.
Sehenswürdigkeiten in Córdoba
In Córdoba lebten zur Blütezeit im 10. Jahrhundert je nach Schätzung zwischen 500.000 und 1.000.000 Menschen. Córdoba entwickelte sich während dieser Zeit zur größten Stadt in Europa und dem mächtigen Zentrum eines islamischen Emirats.
Im historischen Zentrum rund um das Jüdische Viertel und die Mezquita liegen die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt, sodass eine Besichtigungstour gut zu Fuß zu machen ist. Die Attraktion von Córdoba ist die alte Moschee (Mezquita), deren Bau im Jahre 785 begonnen wurde.

Die römische Brücke über den Guadalquivir, die Mezquita, die Kathedrale und die Synagoge im Jüdischen Viertel sind architektonische Zeitzeugen der langen, wechselvollen und konfliktreichen Geschichte der Stadt.
Moschee-Kathedrale
Die Mezquita (siehe Stadtplan) ist von außen schlicht gestaltet, allein die Portale weisen Verzierungen auf. Der Eingang zur Moschee liegt an der Calle Cardenal Herrero. Durch die Puerta del Perdón führt der Weg über den Orangenhof (Patio de los Naranjos) zum Eingang in die Moschee. Über 800 Säulen verbunden mit zweifarbigen Hufeisenbögen schaffen ein einzigartiges Raumerlebnis.

Im Zentrum der Mezquita erheben sich, wie zu einer Demonstration der Überlegenheit der christlichen Religion, die Kuppeln der Kathedrale. Fast 300 Jahre verstrichen seit der Reconquista, bevor der Bau der Kathedrale von Córdoba mitten in der Moschee in Angriff genommen wurde. Während die katholische Kirche den Bau propagierte, war der Stadtrat von Córdoba dagegen. Kaiser Carlos V. (König Karl I. von Spanien) erkannt erst spät, welche architektonische Zerstörung der von ihm geförderte Kirchenbau angerichtet hatte.
Zu den Kostbarkeiten der Moschee zählt die islamische Gebetsnische an der linken Seite der Sakristei. Der Mihrab gehört zu den schönsten Zeugnissen maurischer Baukunst in Spanien.
Königspalast
Westlich der Mezquita liegt der Palast der Könige von Kastilien. Der Alcázar ist von schönen Gärten umgeben. Das Gebäude selbst ist eng mit der dunklen Geschichte der spanischen Inquisition verbunden, die hier bis 1821 ihren Sitz hatte.
Jüdisches Viertel
Nördlich des Alcázar und der Mezquita liegt das ehemalige Jüdische Viertel (Barrio de la Judería). Die Calle Judíos verläuft mitten durch den historischen Stadtteil. Auch wenn alles sehr touristisch aufgepeppt wirkt, es lohnt sich ein Bummel durch die mit Blumen an den Wänden geschmückten Gassen. Sehenswert ist die einzig noch erhaltene Synagoge der Stadt, die ab 1315 im Mudéjarstil erbaut wurde.
Sehenswerte Innenhöfe
Córdoba besitzt sehenswerte Orte, die meistens unzugänglich hinter Portalen und Mauern liegen. Die Rede ist von den Patios von Córdoba, die zu den schönsten in Andalusien zählen. Viele davon sind während des Festivals de los Patios Cordobeses im Mai geöffnet und damit für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wer außerhalb dieser Zeit nach Córdoba kommt, sollte etwa den Palacio de Viana besuchen. Der kleine Palast aus dem 14. Jahrhundert besitzt wunderschöne Gärten und Innenhöfe. Über das ganze Jahre hinüber sind zahlreiche Patios in dem malerischen Viertel San Basilio zu besichtigen. Der Stadtteil liegt südwestlich des Alcázars.
Die römische Brücke über den Guadalquivir
Südlich der Mezquita führt die römische Brücke Puente Romano über den Guadalquivir. Deren Bau wurde zu Zeiten Kaiser Augustus begonnen. Über die Brücke führte die Via Augusta, die über eine Strecke von 1.500 Kilometern die Städte Narbonne und Cádiz verband. Die Straße war die wichtigste Fernverbindung in Spanien zur Zeit der römischen Herrschaft. Von hier aus bietet sich am Abend ein wunderschöner Ausblick auf die Altstadt von Córdoba und auf die hell angestrahlte Mezquita.
Medina Azahara
Die Ausgrabungen der maurischen Palaststadt Medina Azahara liegt ca. 6 km außerhalb des Zentrums. Die Archäologische Stätte zählt seit 2018 ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Feste
Córdoba bietet eine breite Palette an Festen und kulturellen Veranstaltungen. Die bekanntesten traditionellen Fiestas finden im Mai statt. Im Sommer gibt es trotz hoher Temperaturen ein breites Kulturprogramm.
- März / April: Semana Santa während der Osterwoche, der Schwerpunkt der Prozession liegt in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag
- Mai: Batalla de las Flores („Blumenschlacht“) um 12 Uhr
- Anfang Mai: Cruces de Mayo, Wettkampf der einzelnen Viertel um das schönste Maikreuz
- Zweite oder dritte Woche im Mai: Festival de los Patios Cordobeses (UNESCO-Weltkulturerbe), die Innenhöfe der Stadt werden geöffnete und wetteifern um Auszeichnungen
- Letzte Woche im Mai: Feria de Mayo, Hauptfest der Stadt (viele Sehenswürdigkeiten bleiben am Nachmittag oder ganz geschlossen)
- Juni Fronleichnam: Corpus Cristi
- Juli: Musikfest Festival de la Guitarra de Córdoba
Kurze Geschichte von Córdoba
169 v. Chr. eroberten die Römer die iberische Siedlung. Nach der Zerstörung der Stadt durch die Vandalen im Jahre 411 kam Córdoba unter die Herrschaft der Westgoten. Im Jahre 712 gewannen die Mauren auch hier die Oberhand. Zuerst dem Kalifat von Damaskus unterstellt, bauten die islamischen Herrscher ihre Eigenständigkeit aus. 926 rief Abd ar-Rahman III. das Kalifat von Córdoba aus und vollzog damit die Trennung von Damaskus. Einige Jahre später begann der Bau der Palaststadt Medina Azahar vor den Toren Córdobas.
Im 10. Jahrhundert erlebte Córdoba seine Blütezeit. Neben einer umfangreichen Bautätigkeit, der Einrichtungen von Geschäften, Krankenhäusern und Moscheen, wurden Kultur und Wissenschaften gefördert. Mit dem Ende des Kalifats im Jahre 1031 setzte der allmähliche Niedergang ein.
1236 siegte die Reconquista unter der Führung des Königs Fernando III. von Kastilien. Juden und Mauren wurden vertrieben, die Stadt verlor Reichtum und Glanz. Córdoba entwickelte sich in Folge zu einer ganz gewöhnlichen Stadt in der spanischen Provinz, die zu Beginn der 16. Jahrhunderts nur noch 25.000 Einwohner zählte.
Beste Reisezeit für Córdoba
Die Winter sind mild und die Sommer sehr heiß. Córdoba zählt zu den andalusischen Städten mit den höchsten Temperaturen in den Monaten Juli und August, die teilweise über 40 Grad erreichen. Angenehmere Temperaturen herrschen im Frühjahr zwischen April und Mai sowie im Herbst im September und Oktober. Wer Hitze gut ertragen kann, kommt trotzdem im Sommer. Ein abwechslungsreiches Kulturprogramm macht während dieser Zeit die Nacht zum Tag.
Anreise
Córdoba liegt an der Autobahnen A-4 (Autovía del Sur) und der A-45 (Autovía de Málaga). Der Hauptbahnhof Córdoba Central liegt an der Plaza de las Tres Culturas, nordwestlich des Zentrums. Nördlich des Bahnhofs liegt der zentrale Busbahnhof. Die Stadt ist gut mit dem spanischen Eisenbahnnetz sowie Busnetz (u. a. Cádiz, Sevilla, Madrid und Málaga) verbunden.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte in Córdoba
In Córdoba gibt es zahlreiche empfehlenswerte Unterkünfte, gute Hotels, Pensionen und Apartments. Während der Hauptreisezeit im Frühling und Herbst sollte die Unterkunft frühzeitig gebucht werden.
- Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Córdoba ⇒ Booking.com (P+)
- Die Tourist-Information von Córdoba betreibt mehrere Tourist-Informationen. Das Centro de Recepción de Visitantes liegt an der Plaza del Triunfo. Weitere Informationsstellen liegen am Hauptbahnhof und an der Plaza de las Tendillas ⇒ offizielle Website
- Bilder der Sehenswürdigkeiten und Highlights in der Córdoba Bildergalerie
- Der städtische Campingplatz El Brillante liegt im Norden der Stadt, in das Zentrum sind es zu Fuß ca. 30 Minuten, ein Bus hält in der Nähe
- Westlich der Altstadt liegt ein Stellplatz für Wohnmobile auf der Fläche eines öffentlichen Parkplatzes (GPS 37.874560, -4.786670)
- Wegweiser mit Reisetipps zu sehenswerten Orten in der Provinz Córdoba
Karte von Córdoba mit Sehenswürdigkeiten
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Lage: Die Stadt Córdoba (PLZ 14001-14014; GPS 37.879291, -4.780576; 370.000 Einw.) liegt auf 106 m Höhe in der gleichnamigen Provinz im Norden von Andalusien.
Interessante Orte in der Umgebung
- Medina Azahar, UNESCO-Weltkulturerbe ⇨ 7 km A-341
- Sevilla, Hauptstadt von Andalusien ⇨ 141 km A-4
- Granada, Residenz der letzten maurischen Könige ⇨ 202 km A-45 / A-92
- Priego de Córdoba, sehenswerte Barockstadt ⇨ 96 km N-432
- Málaga, Hafenstadt an der Costa del Sol ⇨ 158 A-45