Alcántara: Historisches Städtchen mit Römerbrücke im Westen der Extremadura

Alcántara (Extremadura)

Der kleine Ort Alcántara liegt auf einer sanft geschwungenen Kette von Bergen, die den Lauf des Flusses Tajo im Westen der Provinz Cáceres begleiten. Attraktionen sind die Römerbrücke und die mittelalterliche Altstadt auf dem Hügel.

Inhalt
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
Bilder-Galerie
Reiseinformationen und Unterkünfte
Karte und Lage
Reiseziele in der Umgebung

Hier gibt es keine Fernstraßen in der Nähe. Die von Cáceres kommende Landstraße EX-207 endet in einem unbedeutenden Übergang nach Portugal.

Und doch hat dieses Landstädtchen einen besonderen Reiz. Auch oder gerade deshalb, weil es in seinen Randgebieten teilweise dem Verfall preisgegeben ist. Klotzige alte Bauten ragen aus dem im Frühling satten Grün der Hänge. Mauern und Türme markieren die ungefähren Grenzen der Ortschaft.

Sehenswürdigkeiten in Alcántara

Wer auf einem Ausflug oder Rundfahrt nach Alcántara kommt, hat oft nur als Ziel die älteste noch erhaltene römische Brücke in Spanien. Aber das Städtchen hat noch mehr zu bieten. Vielleicht sollte hier sogar eine Übernachtung eingeplant werden.

Puente de Alcántara

Gebaut wurde die römische Brücke zwischen den Jahren 104 und 106. Diese überquert mit sechs Bögen den Río Tajo auf einer Länge von 194 Metern. Sie ist weltweit die einzige Römerbrücke, die noch mit normalen Fahrzeugen überquert werden kann.

Mitten auf der Brücke steht ein Triumphbogen zu Ehren des römischen Kaisers Trajan. Dieser lenkte von 98 bis 117 die Geschicke des Reiches. Über die Puente de Alcántara führt eine Straße von Cáceres nach Coimbra im heutigen Portugal. Auf dieser Strecke ist weiter nördlich noch eine weitere kleinere römische Brücke erhalten. Die Puente de Segura überquert den kleinen Grenzfluss Erjas im Verlauf der heutigen EX-207.

Alcántara (Extremadura)
Blick auf die Altstadt von Alcántara

Von dem kleinen Rastplatz an der Brücke führt auf der linken Uferseite an einem kleinen römischen Tempel vorbei zwei Fußwege hinauf in die Ortschaft: Links ein etwas längerer Weg mit weniger Steigung an den Ruinen eines Konvents vorbei. Oder rechts direkt den Hang hinauf ein steiler Weg gesäumt von kleinen Gärten.

Sehenswertes in der Altstadt

Oben angekommen lohnt es sich, ein Weilchen durch die Gassen zu schlendern. Denn es gibt hier relativ viele Paläste zu entdecken. Der Grund dafür liegt in der Geschichte des Ortes. Im Jahre 1213 besiegte Alfonso IX. von León die Mauren. Er übertrug die militärische Sicherung, Verwaltung und damit verbunden, die Ausbeutung der Landwirtschaft, an einen Ritterorden. Der trug später die Bezeichnung Orden de Alcántara.

Dieser Orden zählte zu den vier wichtigsten Militärorden in Spanien. So erhielt der Ort eine wichtige strategische und militärische Bedeutung. Sitz des Ordens wurde der Convento de San Benito, der aus einer Herberge, einer Kirche und dem Kloster bestand. Der heutige Bau wurde Anfang des 16. Jahrhunderts begonnen.

Im 16. Jh. begann für das Städtchen eine relative Blütezeit. Der Adel baute herrschaftliche Paläste und engagierte dafür die wichtigsten Architekten der Extremadura der damaligen Zeit. Zur gleichen Zeit begannen die spanischen Eroberungen in Amerika, wo viele Adlige aus der schon damals relativ armen Gegend ihr Glück suchten.

Die Pfarrkirche Santa María de Almocóvar ist das älteste Gotteshaus und bildet das Zentrum des historischen Viertels. Der Bau wurde im Jahre 1254 begonnen, sehenswert sind die romanischen Portale der Kirche.

Auf dem kleinen Platz in Richtung der Nachbarkirche San Pedro steht eine Bronzestatue des berühmtesten geistlichen Sohns der Stadt. Der bedeutende spanische Mystiker und Reformator San Pedro de Alcántara (Petrus von Alcantara) wurde hier im Jahre 1499 geboren. Der Franziskanermönch war ein Verfechter eines asketischen und einfachen Lebens. San Pedro unterstützte auch die Reformbewegung der Mystikerin Santa Teresa aus Ávila.

Naturpark Tajo International

Alcántara liegt am östlichen Rand des Naturparks Tajo International, einem Naturschutzgebiet entlang des Flusses Tajo, der von Spanien und Portugal gemeinsam eingerichtet wurde. Ein Besucherzentrum (Centro de Interpretación de Tajo Internacional) liegt in der Calle Cuatro Calles Nr. 2 gleich neben der Hauptkirche Santa María.

Alcántara Bilder und Sehenswürdigkeiten

Es gibt nicht nur eine Brücke mit dem Namen Puente de Alcántara in Spanien. Eine weitere Brücke über den Tajo trägt den gleichen Namen, nämlich in der Stadt Toledo. Ein möglicher Grund: Das Wort Alcántara kommt aus dem arabischen “Al Quantarat”, was Brücke bedeutet.

Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte

Wer vor Ort übernachten möchte, findet eine Reihe ländlicher Unterkünfte. Stilvoll ist die Übernachtung im in der Klosterherberge Hospedería Conventual de Alcántara. Der in der Nähe gelegene Campingplatz Puente de Alcántara ist leider (2022) geschlossen.

  • Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Alcántara ⇨ Booking.com (P+)
  • Die Tourismus-Information liegt in der Avenida de Mérida Nr. 21 ⇒ offizielle Website
  • Beschreibung des Naturparks Tajo International
  • Wegweiser durch das Reiseziel Extremadura
  • Extremadura Karte mit sehenswerten Orten der Region in Westspanien

Alcántara Karte und Lage

Mit dem Klick auf ein Icon der Karte wird ein Informationsfenster mit Optionen geöffnet.

Lage: Die Kleinstadt Alcántara (PLZ 10980; GPS 39.722175, -6.892154; 1.500 Einw.) liegt am Fluss Tajo im Westen der Provinz Cáceres in der Extremadura.

Interessante Reiseziele in der Umgebung

  • Robledillo de Gata, Sierra de Gata ⇒ 105 km EX-117 / EX-205
  • Cáceres, mittelalterliche Stadt ⇒ 63 km Landstraße EX-207
  • Castelo Branco (Portugal) ⇒ 78 km Landstraße EX-207 / Nationalstraße N-240