Die lebendige Hafenstadt A Coruña liegt mit schönen Sandstränden an der Nordwestküste von Galicien. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Herkulesturm, einer der weltweit ältesten Leuchttürme, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Städtereise und Urlaub am Meer verbinden sich hier in fast perfekter Weise.
Inhalt |
Attraktionen und Sehenswürdigkeiten |
Reiseinformationen und Unterkünfte |
Karte und Lage |
Reiseziele in der Umgebung |
Die galicische Stadt A Coruña (Spanisch La Coruña) gehört zu den spanischen Städten am Meer, die eine Kombination von Großstadt und Strand bieten, ohne dass das Gefühl aufkommt, in einen Touristenrummel zu geraten. A Coruña zählt zu den Topzielen für eine Städtereise in Galicien.
Sehenswürdigkeiten in A Coruña
A Coruña ist angesichts ihrer langen Geschichte eine alte Stadt. Eines der Wahrzeichen der Stadt, der sagenumwobene 59 Meter hohe Torre de Hércules, behauptet seinen Platz seit dem 1. Jahrhundert an der Spitze der Halbinsel, die von den Wellen und Stürmen des Atlantiks umspült wird.
Doch die Spuren des Alten sind im Vergleich mit dem Neuen, dem Modernen, verschwindend gering. Die historische Altstadt, die Cidade Vella, umfasst kaum mehr als einen Quadratkilometer im Osten der Halbinsel. Fast alles andere wurde im Jahre 1589 von den Kanonen britischer Kriegsschiffe unter dem Kommando eines ehemaligen Piraten, Francis Drake, dem Erdboden gleichgemacht.

Die Stadt selbst konnte die Flotte unter der Führung des ehemaligen Freibeuters jedoch nicht einnehmen. Einen entscheidenden Anteil daran hatte der Überlieferung nach eine Frau: María Pita. Coruña würdigt diese entschlossene Frau mit einer Statue auf dem gleichnamigen, zentralen Platz vor dem Rathaus der Stadt.
Vom Torre de Hércules über den Paseo Marítimo zum Hafen
Ein guter Ausgangspunkt für eine Erkundungstour durch die Stadt ist der Torre de Hércules (siehe Stadtplan). Hier ist die Möglichkeit einen Parkplatz zu finden relativ groß. Das Büro der Tourismus-Information bietet Stadtpläne und Informationen zu den Busfahrplänen. Ein wichtiges Hilfsmittel, da die Entfernungen innerhalb der Stadt nicht unterschätzt werden dürfen.
Herkulesturm
Der Aufstieg auf den 59 Meter hohen Leuchtturm gehört zum Pflichtprogramm. Die Römer erbauten den ersten Turm im 1. Jahrhundert, allerdings in bescheideneren Dimensionen. Der Leuchtturm, der im Jahre 2009 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, stammt in der heutigen Form aus dem Jahre 1788. Das Leuchtfeuer wurde im Jahre 1804 installiert.
Strandpromenade
Nach der Turmbesteigung führt der Paseo Marítimo in südöstlicher Richtung zum Hafen. Die Meerespromenade mit Fußweg und Fahrradspur hat insgesamt eine Länge von über 16 Kilometern. Nach ca. 2,5 km liegt auf der Meerseite die Marina von Coruña, der große Jachthafen mit dem markanten Turm der Küstenwache. Südlich des Sporthafens erhebt sich auf einer kleinen Landzunge das Castillo de San Antón aus dem 16. Jahrhundert, in dem das Archäologische Museum untergebracht ist.

Hafen und Galerien
Der Paseo führt nun direkt an Westen zum Hafen von Coruña. Gegenüber dem Hafenbecken erheben sich in geschlossener Front die fast schneeweißen bis acht Stockwerke hohen Häuser mit den für Galicien typischen, verglasten Holzbalkonen. Ursprünglich entstammt diese Architektur alten Fischerhäusern, deren Vorbauten im Winter die Wärme der Sonne speicherten und im Sommer der Kühlung dienten.
Wenn die Galerías im Licht der Sonne funkelt, wird verständlich, warum A Coruña den Beinamen “Stadt aus Glas” trägt. Im Sommer starten von Hafen aus die Ausflugsboote Cruceros in die Bucht von A Coruña.
Praza de María Pita
Nördlich des Hafens liegt der zentrale Platz Praza María Pita mit dem Rathaus von Coruña, dem Palacio Municipal. Vor und unter den Arkaden laden Cafés zum Verweilen ein.
Die Stadtheldin María Pita steht hier mit erhobenem Speer auf einer Säule. Mit einer Hand hält sie den Arm des getöteten Feindes, der zu ihren Füßen liegt. Die Darstellung beruht auf einem dramatischen historischen Ereignis. Im Jahre 1589 belagerten englische Schiffe unter dem Kommando von Francis Drake die Stadt. María Mayor Fernández de Cámara y Pita organisierte daraufhin den Widerstand.
Südwestlich der Praza María Pita liegt das Zentrum von Coruña, die Pescadería und die Ensanche, die Neustadt. Im Südosten lockt die kleine Altstadt von Coruña, die Cidade Vella (Ciudad Vieja), die wir zuerst besuchen wollen.

Die Altstadt von A Coruña
Die Anfänge des historischen Zentrums von Coruña, die Cidade Vella, gehen auf eine Initiative des Königs Alfonso IX. von León zurück, der an dieser Stelle ab 1208 die Stadt neu anlegen ließ. Im 14. Jahrhundert begann der Bau einer Stadtmauer. Die Attraktionen der Altstadt sind die mit den typischen Steinkreuzen, den Cruceiros, geschmückten Plätze, schöne Stadtpaläste sowie die kleinen Kirchen und Klöstern. Der Kontrast zur quirligen Innenstadt kann kaum größer sein. Hier geht es ruhig und beschaulich zu.
In die Cidade Vella führt die Rúa Santiago. An diese Gasse liegt auf der rechten Seite die älteste Kirche in A Coruña, die romanische Igrexa de Santiago. Wenige Schritte weiter öffnete sich die mit alten Bäumen bestandene Praza de Azcárraga mit einem Brunnen in der Mitte.
Am nordwestlichen Rand der Altstadt liegt die kleine Praza de Santa Barbara, umgeben von gotischen Kirchen und Klöstern. Im Süden der Altstadt bietet sich von einer kleinen Parkanlage ein schöner Blick auf den Hafenbereich.
Pescaría und Ensanche
Südwestlich der Praza María Pita liegt die Pescaría (La Pescadería), das Zentrum von Coruña. Dieser Stadtteil hat sich, wie aus der Bezeichnung zu erschließen ist, aus einem ehemaligen Fischerviertel an der engsten Stelle der Landzunge entwickelte.
Noch weiter im Westen liegt die Ensanche, die Neustadt. Die Stadterweiterung entstand während des Übergangs vom 19. Zum 20. Jahrhundert. Reiche Geschäftsleute baute hier prächtige Gebäude im Stil des Modernismus und Art Nouveau. Die Architektur der europäischen Großstädte wie Wien, Paris und Berlin dienten als Vorlage. Beispiele für diesen Baustil sind die Casa Rey, die Casa Molina, der Kiosco Alfonso, der Diente de Oro oder die Casa Salorio.
Baden und Strände
Die großen Stadtstrände von Coruña liegen im Norden der Innenstadt. Die Praia Riazor und die Praia de Orzán ziehen sich in einem Bogen entlang der Bucht, die im Norden mit dem Torre de Hércules ihren Abschluss findet. Natürlich führt auch hier der Paseo Marítimo entlang. Wer kleinere Strände bevorzugt, wird an den nördlich gelegenen Stränden Praia de Matadero und Praia As Lapas unterhalb des Herkulesturms Gefallen finden.
Museen
A Coruña verfügt über eine Reihe herausragender Museen, die allerdings wenig Hilfestellung für diejenigen geben, die nicht Spanisch oder gar Galicisch sprechen.
Das sehenswerte Aquarium Finisterrae oder auch Casa dos Peixes (Haus der Fische) liegt am Paseo Marítimo südwestlich des Torre de Hércules. Der Besuch dieses Meeresmuseums kann Familien mit Kindern empfohlen werden.
Das Museum Domus / Casa del Hombre, nördlich der Praia de Orzán am Paseo gelegen, behandelt mit interaktiven Methoden Fragen des Menschseins. Das Gebäude wurde von dem japanischen Architekten Arata Isozaki entworfen, vor dem Museum steht ein römischer Soldat, ein Werk des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero.

Ebenfalls im nördlichen Teil der Landzunge liegt an der Rúa Panaderas das Museo de Belas Artes. Das Kunstmuseum zeigt Werke spanischer Künstler wie Goya, Murillo, Ribera und Velázquez. Besonders sehenswert sind die Caprichos, Grafiken, auf denen Goya Krieg, Gewalt und soziales Unrecht darstellt und anprangert.
Feste in A Coruña
- Juni: Hogueras de San Juan, Strandfeuer zur Sonnenwende in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni
- Juli: Nuestra Señora del Carmen, Prozession der Fischerboote zu Ehren der Schutzheiligen der Seeleute am 16. Juli
- August: Festas de María Pita im August mit Konzerten, einer inszenierten Seeschlacht und einem großen kulturellen Veranstaltungsprogramm
- Oktober: Virgen del Rosario, Fest der Stadtheiligen am 7. Oktober
Ausflug zum Parque do Monte de San Pedro
Der Freizeitpark liegt auf dem Hügel Monte do San Pedro im Nordwesten von A Coruña. Von hier aus bietet sich ein wunderschöner Blick auf die Stadt mit den großen Stränden und dem Torre de Hércules.
Anreise
Der Hauptbahnhof (Estación de A Coruña) liegt südlich der Innenstadt etwas abgelegen in der Neustadt an der Calle Joaquín Planells. Häufige Zugverbindungen nach Santiago, Pontevedra, Vigo und Lugo, nach Madrid und Bilbao ein bis zwei Verbindungen pro Tag.
Der zentrale Busbahnhof befindet sich ca. 400 m östlich des Hauptbahnhofs. Von hier aus gibt es viele nationale und internationale Busverbindungen sowie Busse zu den Küsten wie den Rías Altas und an die Costa da Morte.
Der Flughafen Aeropuerto de A Coruña (LCG) liegt ca. 10 Kilometer im Süden der Stadt und bietet fast ausschließlich Inlandsflüge. Flughafenbusse verkehren zwischen Flughafen und der Haltestelle Puerto Real an der Avenida de Montoto südwestlich der Praza de María Pita.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte
Die Stadt verfügt über zahlreiche gute Hotels. Wer länger bleiben möchte, kann auch aus einem großen Angebot von Apartments und Ferienwohnungen wählen.
- Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in A Coruña ⇒ Booking.com (P+)
- Büros der städtischen Tourist-Information befinden sich an der Praza de María Pita Nr. 6 sowie beim Torre de Hércules an der Straße Doctor Vázquez Iglesias Nr. 1 ⇒ offizielle Website
- An der Marina liegt ein kostenpflichtiger Stellplatz für Wohnmobile (GPS 43.369632, -8.387806)
- Fahrpläne und Informationen zu den Bussen in Coruña
- Weitere Bilder und Fotos aus A Coruña
A Coruña Karte und Lage
Mit dem Klick auf ein Icon der Karte wird ein Informationsfenster mit Optionen geöffnet.
Lage: Die Stadt A Coruña (PLZ 15001; GPS 43.38372, -8.40249; 244.000 Einw.) liegt am Atlantik an der Nordwestküste von Galicien in der gleichnamigen Provinz.
Interessante Städte in der Umgebung
- Betanzos, kleine mittelalterliche Stadt ⇨ 36 km AP-9
- Ferrol, Hafenstadt an den Rías Altas ⇨ 54 km AP-9
- Lugo, Provinzhauptstadt mit römischer Stadtmauer ⇨ 94 km A-6
- Santiago de Compostela, Ziel der Wanderer auf dem Jakobsweg ⇨ 72 km AP-9
- Malpica de Bergantiños, reizvoller Fischerort an der Costa da Morte ⇨ 50 km AC-552