Monte Santiago / Salto del Nervión: Spektakuläre Aussichten von der Felsenkante

Blick vom Monte Santiago

Das Naturdenkmal Monte Santiago und der Wasserfall des Flusses Nervión zählen zu den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten im Norden der Merindades, die zu einer Wanderung mit fantastischen Aussichten einladen.

Die nach Norden steil abfallende Sierra Salvada bildet die Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer und markiert die Grenze zwischen der spanischen Hochebene Meseta und den Landschaften der nordspanischen Kordillere. Das in West-Ost-Richtung verlaufende Gebirge aus Kalkstein bildet gleichzeitig eine Wetterscheide. Die Nordwinde treiben die Wolken heran, die genug Regen mit sich führen, um die ausgedehnten Buchenwälder gedeihen zu lassen. Gleichzeitig dominieren Heide und Gestrüpp weite Teile der Landschaft.

Naturdenkmal Monte Santiago

Der Naturpark Monte Santiago liegt im westlichen Abschnitt der Sierra Salvada. An den steilen Felswänden nisten Geier und Adler, die über unseren Köpfen majestätisch ihre Runden drehen. Ein Naturschauspiel ist der Wasserfall des Flusses Nervión (Salto de Nervión). Nach einer längeren Regen- und Tauperiode stürzt sich im Frühjahr das Wasser des zuführenden Baches über 222 m tief in das Délica-Tal. In den übrigen Jahreszeiten ist der Bach und damit der Wasserfall ausgetrocknet.

Die Zufahrt zum Monte Santiago erfolgt über die Landstraße, welche das baskische Städtchen Urduña / Orduña über den Pass Puerto de Orduña mit dem kastilischen Dorf Berberana verbindet. Südlich des Bergpasses liegt an einem großen Parkplatz die Abzweigung zum “Monumento natural del Monte Santiago” auf einer befahrbaren Piste, die über ca. 3 km zu einem Informationszentrum mit weiteren Parkmöglichkeiten führt.

Rundweg zu den Aussichtspunkten

Ab hier sind verschiedene Wanderwege ausgezeichnet. Ein empfehlenswerter Rundweg ist der ca. 7 m lange “Senda circular de los Miradores”. Dieser führt zuerst auf einem befestigten Forstweg durch Buchenwälder zum Aussichtspunkt Mirador de Esquina Rubén am Monte Santiago. Von der steilen Abbruchkante bietet sich bei gutem Wetter ein weiter Blick nach Norden. Unten im Tal liegt die Ortschaft Urduña/Orduña. Den Hintergrund bilden die Bergketten der Baskischen Berge mit dem Monte Gorbea. Gut zu erkennen ist die Bergstraße, die sich in vielen Kehren hinauf zum Puerto de Orduña schraubt. Im blauen Himmel ziehen Gänsegeier ihre Kreise und suchen nach Nahrung.

Rundwanderweg zu den Aussichtspunkten
Rundwanderweg Monte Santiago / Salto del Nervión

Nach einer Pause setzen wir unsere Wanderung auf einem schmalen Pfad entlang der Felsenkante in Richtung des Wasserfalls fort. Immer wieder warnen uns Schilder, dem steilen Abhang nicht nahezukommen. Fast senkrecht geht es mehrere hundert Meter steil hinab. Der Weg führt auf und ab, Ginster, Heidekraut, Gräser und Farne säumen den Wanderweg.

Kurz vor dem Aussichtspunkt am Salto del Nervión entdecken wir eine tiefe, gemauerte Kuhle. Die sogenannte Lobera diente als Falle für Wölfe. Die Wölfe waren die natürlichen Feinde der Herden, die auf den Hochflächen weideten. Mit einem Köder in die Falle gelockt, konnte der Wolf nicht mehr aus der Grube herausspringen.

Salto del Nervión

Nach gut einer Stunde erreichen wir den Mirador auf den Salto del Nervión. Eine langgezogene Rinne des Baches führt direkt an die Felsenkante. In der meisten Zeit des Jahres ist er jedoch ausgetrocknet. So müssen wir unsere Fantasie bemühen, um uns vorzustellen, wie das Wasser über mehr als 200 Meter tief in die Schlucht herunterstürzt. Unten beginnt der Fluss Nervión, der bei Bilbao in die Biskaya mündet.

Von der Aussichtsplattform nehmen wir den ausgeschilderten Weg zurück zu den Parkplätzen am Informationszentrum.

Weitere Reiseinformationen

  • Offizielle Website zum Naturpark Montes Obarenes-San Zadornil
  • Wegweiser durch die Merindades im Norden von Burgos (Kastilien und León)
  • Wegweiser durch Álava, der südlichen Provinz des Spanischen Baskenlandes
  • Reiseführer durch die Provinz Burgos

Monte Santiago / Salto del Nervión Karte und Lage

Lage: Das Naturdenkmal Monumento natural del Monte Santiago liegt an der Grenze zwischen den Provinzen Burgos (Kastilien und León) und Álava (Baskenland) in der Sierra Salvada. Die Zufahrt zweigt von der Provinzstraße BU-556 ab.

Reiseziele in der Umgebung

  • Bilbao, Museen und moderne Architektur ⇨ 59 km AP-68
  • Vitoria-Gasteiz, sehenswerte Stadt im südlichen Baskenland ⇨ 40 km N-622
  • Frías, malerisches Dorf im Norden der Provinz Burgos ⇨ 53 km BU-530