Montaña Palentina: Naturpark im Norden der Provinz Palencia

Naturpark Montaña Palentina (Provinz Palencia)

Felsen aus Kalkstein und Schluchten prägen die Berge der Montaña Palentina. Wälder aus Buchen, Eichen und Wacholder wechseln sich ab mit Steppen und Weiden. Die Gegend ist kaum erschlossen und sehr dünn besiedelt. Architektonische Schmuckstücke sind die alten, z.T. gut erhaltenen romanischen Kirchen. In dem Naturschutzgebiet entspringen die Flüsse Carrión und Pisuerga.

Inhalt
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
Bilder-Galerie und Fotos
Reiseinformationen und Unterkünfte
Karte und Lage

Touren durch den Naturpark Montaña Palentina

Startpunkte für eine Fahrt durch die Montaña Palentina sind die Stadt Aguilar de Campoo im Südosten des Naturparks oder der Piedrasluengas-Pass im Norden an der Grenze zu Kantabrien. Letzterer eignet sich als Fortsetzung einer Tour durch das Nansa-Tal. Beide Strecken führen nach Cervera de Pisuerga, dem Hauptort im Süden des Naturschutzgebietes.

Vom Puerto de Piedrasluengas nach Cervera de Pisuerga

Wer von Norden kommt, erreicht hinter der Grenze zwischen Kantabrien und Kastilien und León einen der schönsten Aussichtspunkte im Kantabrischen Gebirge, den Mirador de Piedrasluengas.

Bei klarer Sicht geht der Blick weit in die Ferne auf die Picos de Europa. Zur linken Hand liegen die Ausläufer der Montaña Palentina, zur Rechten blicken wir auf die Sierra de Peña Sagra. Zu unseren Füßen liegt das Tal des Flusses Bullón in der Liébana, der nördlich von Potes in die Deva mündet. In Richtung Osten erhebt sich majestätisch der Peña Labra.

Weide mit Kühen
Berglandschaft am Mirador de Piedrasluengas

Wir folgen der Landstraße CL-627 weiter in Richtung Cervera de Pisuerga und queren den 1.355 m hohen Gebirgspass Puerto de Piedrasluengas, bevor wir das Dorf Piedrasluengas erreichen. Weiter geht es hinab durch das Tal bis zum Dorf San Salvador de Cantamuda, ein Ortsteil der Gemeinde La Pernía.

San Salvador de Cantamuda

Hier verlassen wir die Hauptstraße und fahren über die Pisuerga-Brücke bis zu der kleinen romanischen Stiftskirche San Salvador de Cantamuda (12. Jh.).  Vier Glocken hängen in dem hoch aufgerichteten Glockengiebel. Der Altar ruht auf sieben, reich verzierten Säulen. Die Kirche ist ein Postkartenmotiv, gleiches gilt für die Landschaft der Umgebung. Grüne Wälder und Weiden mit Rindern vor einer Kulisse mit kargen Karstbergen. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, findet im Dorf einen schönen Stellplatz, der auch zum Übernachten geeignet ist.

Quelle des Río Pisuerga

Die abwechslungsreiche Gebirgslandschaft lädt zum Wandern ein. Ein anspruchsvoller Wanderweg führt von einem Parkplatz hinter dem Weiler Santa María de Redondo hinauf in die Sierra de Peña Labra. Ziel der Wanderung ist die Cueva del Cobre (Kupferhöhle), der Quelle des Flusses Pisuerga. Der als PR-P08 ausgezeichnete Weg, der Senda de Fuente Cobre, ist 13 km lang, wobei ein Höhenunterschied von über 400 m zu überwinden sind. Die Mühen werden belohnt durch die einzigartigen Aussichten auf die Berglandschaften, in denen sich Buchen- und Eichenwäldern mit Steppen und Weiden abwechseln.

Wem die Wanderung vielleicht zu lang oder zu anstrengend ist, die Fahrt durch das obere Pisuerga-Tal über die Dörfer Tremaya, San Juan de Redondo nach Santa María de Redondo lohnt sich. Die Dörfer lebten früher von der Rinderzucht, viele Menschen arbeiteten in den Kohleminen der Umgebung. Es liegt eine gewisse Tristesse über den Dörfern, die Landflucht ist groß.

Requejada Stausee

Das nächste Ziel ist Cervera de Pisuerga. Dort hin geht es weiter auf der Landstraße CL-227, die auf einer Brücke die Embalse de la Requejada überquert. Dies ist der erste Stausee des Flusses Pisuerga auf seinem 283 km langen Lauf durch die Provinz Palencia, bis dieser bei Simancas (Provinz Valladolid) in den Duero mündet.

Vor der Brücke zweigt eine Straße in Richtung des Dorfes Verdeña ab, in dessen Nähe der versteinerte Wald, der Bosque Fósil de Verdeña besucht werden kann. Der Holzstein aus ehemaligen Nadelwäldern ist über 300 Mio. Jahre alt.

Kurz vor Cervera de Pisuerga liegt auf der rechten Seite der Mirador de Las Matas mit einem schönen Panoramablick auf die Montaña Palentina.

Cervera de Pisuerga

Das Städtchen Cervera de Pisuerga liegt am südlichen Rand des Naturparks Montaña Palentina. Im Ort liegt ein Informationszentrum des Naturschutzgebietes, die Casa del Parque Natural Montaña Palentina. Südlich von Cervera de Pisuerga liegt die Tejeda de Tosande, ein Wäldchen mit uralten Eiben. Ein 11 km langer Rundweg startet an dem Parkplatz an der CL-626 auf der Höhe des Dorfes Dehesa de Montejo.

Aufgrund der zentralen Lage eignet sich Cervera de Pisuerga gut als Übernachtungsstation. Das beste Hotel vor Ort ist der Parador in exponierte Lage über Stausee von Ruesga. Am Ufer des Pisuerga liegt ein Stellplatz für Wohnmobile (GPS 42.87056, -4.49833).

Von Aguilar de Campoo nach Cervera de Pisuerga

Wer von der Stadt Aguilar de Campoo zu der Tour durch die Montaña Palentina aufbricht, sollte am Ortsausgang einen Blick auf das Kloster Santa María la Real (12. Jh.) werfen. Die Klosteranlage zeigt den Übergang von der Romanik zur Gotik. Die Landstraße CL-626 führt von Aguilar am linken Ufer des Stausees über Matamorisca und Salinas nach Cervera de Pisuerga.

Bei dem Dorf Rueda de Pisuerga führt die Provinzstraße PP-2125 hinauf in das Dorf San Cebrián de Mudá. Am nördlichen Ortsrand liegt das Centro de Visitantes Bison Bonasus, ein Informationszentrum, das zum Reserva del Bisonte Europeo gehört. Auf zwei Bauernhöfen werden Bisons (Wisents) gehalten, eine Rinderrasse, die stark vom Aussterben bedroht ist.

Von Cervera de Pisuerga zu den höchsten Bergen der Montaña Palentina

Wir verlassen Cervera in nordwestlicher Richtung auf der Provinzstraße P-210, die auch als Ruta de los Pantanos (Straße der Stauseen) bezeichnet ist. Auf der linken Seite liegt der Parador, ein Luxushotel der staatlichen Kette, über der Embalse de Ruesga.  Die Straße führt am linken Ufer des Ruesga-Stausees entlang, bis wir den See verlassen. Hinter dem Dorf Santibáñez de Resoba geht es hinauf zum Mirador de la Varga, einem Pass, welcher die Einzugsgebiete der Flüsse Pisuerga und Carrión trennt. Bei guter Sicht sehen wir den Gipfel des Espigüete, einem weißen Kaltsteinkegel im Westen des Naturparks Montaña Palentina.

Oberlauf des Rio Carrión

Bei dem Dorf Triollo mündet der Oberlauf des Flusses Carrión in den Stausee von Camporredondo. An dieser Stelle lohnt sich ein Abstecher hinauf in das Bergdorf Vidrieros. Hier endet an einem Parkplatz die asphaltierte Straße. Eine Piste führt nun durch das Valle de Pineda bis zur Quelle des Río Carrión. Dort liegt auf 2.220 m Höhe der Bergsee Laguna de Fuentes Carrionas in einem Talkessel mit den Bergen Peña Prieta (2538 m) und dem Mojón de Tres Provincias (2.495 m). Durch das ehemalige Gletschertal führt ein Wanderweg über 22 km hinauf zu dem Bergsee.

Wir fahren zurück nach Triollo und folgen weiter dem linken Ufer der Embalse de Camporredondo bis hinter das Dorf Alba de los Cardaños. Auf der westlichen Seite des Dorfes, getrennt durch eine Bucht, liegt der Aussichtspunkt Alba de los Cardaños. Von hier aus bietet sich ein schöner Panoramablick.

Vor dem Dorf Cardaño de Abajo zweigt die Bergstraße P-217 in Richtung Cardaño de Arriba ab. Die Straße führt durch die spektakulärsten Bergwelten der Montaña Palentina. Auf der linken Seite erhebt sich der Espigüete (2.454 m), der prägende Gipfel im Osten des Naturparks. Von hier aus lohnt sich eine Wanderung zum Wasserfall Cascada de Mazobre (Hin und zurück ca. 7 km).

Hier endet unsere Tour durch den Naturpark Montaña Palentina und es stellt sich die Frage wie weiter?

Alternativen zur Fortsetzung der Tour

  • Weiter westlich liegt, südlich der Picos de Europa, der reizvolle Naturpark Montaña de Riaño y Mampodre. Zu erreichen über die Ortschaft Velilla del Río Carrión und von dort auf der P-115 / LE-215 über Boca de Huérgano nach Riaño, ca. 58 km.
  • Fahrt nach León, der ehemaligen Hauptstadt des Königreiches León, mit einer gotischen Kathedrale, über Guardo, ca. 115 km.
  • Rückkehr nach Cervera de Pisuerga, ca. 38 km oder nach Aguilar de Campoo, ca. 63 km.
  • Weiterfahrt nach Potes in den kantabrischen Picos de Europa auf der P-115 / LE-215 über Boca de Huérgano, dann Nationalstraße N-621 über den Pass Puerto de San Glorio nach Potes, ca. 98 km.

Montaña Palentina Bilder-Galerie

Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte

  • Tourismus-Informationen der Gemeinde Pernía (San Salvador de Cantamuda) ⇒ offizielle Website
  • Touristische Informationen über den Naturpark Montaña Palentina mit Wanderwegen ⇒ offizielle Website
  • Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Aguilar de Campoo ⇒ Booking.com (P+) oder Cervera de Pisuerga ⇒ Booking.com (P+)

Naturpark Montaña Palentina Karte und Lage

Lage: Die Naturpark Montaña Palentina (alter Name Parque Natural de Fuentes Carrionas y Fuente Cobre-Montaña Palentina) liegt im Kantabrischen Gebirge im Norden der Provinz Palencia in der Gemeinschaft Kastilien und León.