Urlaub im Paradies? Hier in der andalusischen Provinz Almería liegen am Cabo de Gata einige der schönsten Strände der spanischen Mittelmeerküste. Die Auszeichnung als Naturpark dämmt den Massentourismus weitestgehend ein. Die einzigartigen Vulkanlandschaften sind ein empfehlenswertes Ziel für einen individuellen Urlaub. Wer mit dem Wohnmobil reist, findet gute Stell- und Campingplätze.
Es klingt ein wenig nach Übertreibung, wenn das Cabo de Gata als ein paradiesisches Reiseziel anpriesen wird. So wie ein Geheimtipp nicht lange geheim bleibt, so ist auch dieses “Paradies”, einem erheblichen Druck ausgesetzt. Wo einige Traumstrände der spanischen Mittelmeerküste liegen, wer will dort nicht Urlaub machen?
Von der Wüste zum Urlaubsparadies
Die Provinz Almería zählt zu den trockensten Gegenden in Andalusien. Minimale Niederschläge und glühende Sonne machten die wüstenähnlichen Landschaften rund um das südöstlich von Almería gelegene Kap unattraktiv. Hier lohnte es sich noch nicht einmal, durch die Halbwüste eine ordentliche Straße zu bauen. Über Jahrhunderte wurde in den Minen der vulkanischen Gebirgslandschaft jedoch nach Gold und Eisen geschürft. In den bescheidenen Fischerdörfern lebten die Menschen vom Meer. Und das war es dann auch, was sich hier zu tun lohnte.
Mit zunehmendem Wohlstand entstand die Möglichkeit, sich eine Ferienunterkunft am Meer zu leisten. So entwickelten sich die kleinen Fischerdörfer zu Ferienorten. Damit drohte das zu passieren, was allzu oft an der spanischen Mittelmeerküste ablief: die Aneinanderreihungen von Urbanisation an Urbanisation, Hotels und Apartmenthäusern. Dies konnte glücklicherweise eingedämmt werden, auch wenn der Druck weiterhin besteht, mal ein gewinnbringendes Luxushotel oder einen Golfplatz zu bauen.
Naturpark Cabo de Gata
Seit 1989 steht die Region unter Naturschutz und es entwickelte sich ein überwiegend sanfter Tourismus für Erholungssuchenden aus der Region. Die Gegend rund um das Kap ist vulkanischen Ursprungs. Die schönen Sandstrände sind eingebettet in steile Küstenabschnitte.

Die trockenen Täler zwischen den Bergen der Sierra de Gata, die eine Höhe von knapp bis zu 500 Metern erreichen, geben der Landschaft einen starken Kontrast. Dort, wo es Grundwasser gibt, stehen einsame Gruppen von Dattelpalmen. Typisch für die Gegend sind Zwergpalmen sowie Agaven. Und in den Salinen von Cabo de Gata stolzieren im Sommer Flamingos.
Kap, Küstenort und Naturschutzgebiet
Cabo de Gata ist die Bezeichnung für die Region und den Naturpark, der auf Spanisch Parque Natural de Cabo de Gata-Níjar heißt. Níjar ist der Name des bezaubernden Städtchens, das nördlich des Naturparks liegt, aber als Sitz der Gemeinde fast für alle Urlaubsorte an der Küste zuständig ist. Und Cabo de Gata ist auch die Kurzbezeichnung für den kleinen Urlaubsort San Miguel de Cabo de Gata, der noch auf dem Gebiet der Stadt Almería liegt. Und eines ist ziemlich sicher: Das Kap hat nichts mit Katzen zu tun, wie die Übersetzung gata = Katze nahelegen könnte.
Urlaub am Cabo de Gata
Die größeren Urlaubsorte sind San Miguel de Cabo de Gata, San José und Las Negras. Die Badeorte verfügen über schöne und gepflegte Strände, kleine Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sowie Campingplätze. Im Hochsommer ist hier alles voll belegt. Die Region hat sich zu einem beliebten Ziel für Urlauber:innen mit einem Wohnmobil entwickelt. Fast alle Wohnmobilstellplätze liegen am Rande des Naturparks und sind gut ausgestattet.
Die Urlaubsorte von Nord nach Süd
Carboneras
Am nördlichen Rand des Naturparks Cabo de Gata-Níjar liegt der Ferienort Carboneras. Der Küstenort ist hauptsächlich bei einheimischen Urlauber:innen beliebt. Die Strände sind gut, jedoch trüben das große Zementwerk und der Industriehafen am südlichen Ortsrand die Urlaubsfreuden. Dahinter erstreckt sich die lange Playa de los Muertos an den Abhängen der Mesa Roldán. Dieser Felsblock mit einem schönen Aussichtspunkt trennt Carboneras von dem nächsten Urlaubsort Agua Amarga.
Agua Amarga
Das ehemalige Fischerdorf Agua Amarga hat sich zu einem Urlaubsort mit noch bescheidenen Dimensionen entwickelt. Der Strand ist in Ordnung, Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen bieten Unterkunft. Reisende mit Wohnmobil finden hier den einzigen Wohnmobilstellplatz im Naturpark, der relativ nah zum Strand liegt. Von Agua Amarga führt ein schöner Küstenwanderweg über 14 km vorbei ein schönen kleinen Stränden nach Las Negras.
Las Negras
Im Dorf Las Negras, das früher ausschließlich von der Fischerei und der Landwirtschaft lebte, hat einen kleinen Strand mit schwarzem Sand. Der Ferienort wird durch die zahlreichen Ferienwohnungen geprägt, die vor allem im Sommer belegt sind. Der Campingplatz La Caleta ist der einzige am Cabo de Gata, der direkt am Meer liegt.
Rodalquilar
Die Küstenstraße, die sich jetzt mehr ins Hinterland orientiert, führt nach Rodalquilar. Der Ort war früher ein Zentrum des Bergbaus. Schon die Römer schürften hier nach Gold. Gleich neben der Ruinen der ehemaligen Siedlung der Grubenarbeiter hat sich eine Feriensiedlung entwickelt. Teile der Bergbauanlagen können besichtigt werden. Der kleine Botanische Garten führt in die heimische Flora ein. Rodalquilar ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Welt der Vulkane des Naturparks Cabo de Gata, z.B. zu dem verlassenen Kloster Cortijo del Fraile.
La Isleta del Moro
Der Fischerort La Isleta del Moro ist mit der vorgelagerten Felseninsel im Meer, dem kleine Strand und den Fischrestaurants eher ein beliebtes Ausflugsziel, denn ein Urlaubsort, aber es gibt hier auch Übernachtungsmöglichkeiten. Diese sind allerdings im Sommer praktisch ausgebucht.
Los Escullos
Etwas südlicher liegt der kleine Küstenort Los Escullos mit einem Hotel, dem Castillo de San Felipe sowie dem großen Strand Playa del Arco. Etwa 1 km außerhalb liegt im Grünen an der Straße nach Pozo de los Frailes der Campingplatz Los Escullos, der zu den schönsten Campingplätzen im Naturpark zählt.
San José
Ganz im Süden unweit des namensgebenden Kaps Cabo de Gata liegt der größte Ferienort des Naturparks, der Küstenort San José. Leider wuchern auch hier die Apartmenthäuser am Ortsrand. Gleichwohl bietet San José eine gute touristische Infrastruktur mit Hotels, guten Restaurants, einem Campingplatz sowie einem Sporthafen. Absolute Trumpfkarten sind die Traumstrände südlich des Ortes wie die Playa de los Genoveses oder die Playa de Mónsul.
San Miguel de Cabo de Gata
Jenseits der eigentlich Kaps an der Südspitze des Naturparks liegt der Ort San Miguel de Cabo de Gata oder kurz Cabo de Gata. Dieser gehört schon zur Stadt Almería. Kilometerlange Strände, die an den Strang gezogen Fischerboote sowie die Salinen zählen zu den Attraktionen des Urlaubsortes, der nur über wenige Hotels, aber einen Campingplatz im Hinterland verfügt.

Was tun?
Das Cabo de Gata ist in erster Linie ein Urlaubsziel zum Baden, Tauchen und Schnorcheln. Die Unterwasserwelt ist vielfältig und zählt ebenfalls zum Schutzbereich des Naturparks. Zwischen den ausgedehnten Neptungras Feldern verstecken sich Zackenbarsche, Muränen und verschiedene Arten von Krustentieren. Entlang der Küste gibt es zahlreiche Wanderwege, die allerdings oft etwas Schwindelfreiheit voraussetzen.
Viele der schönen kleinen Buchten und Traumstrände sind nicht mit dem Auto zu erreichen. Da bleibt nichts Anderes übrig, als den Rucksack mit viel Wasser und einigen Bocadillos zu packen, und sich im Sommer möglichst früh auf den Weg zu machen.
Ausflugsziele
Ein interessantes Ausflugsziel ist die Provinzhauptstadt Almería. Neben der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten sollte genügend Zeit für eine Runde durch die Bars eingeplant werden. Die Tapas von Almería sind einfach lecker. Auch lohnt sich ein Ausflug nach Níjar, dem Städtchen im Hinterland.
Beste Reisezeit
Die schönste Reisezeit ist das Frühjahr, vor allem, wenn im Winter genügend Regen gefallen ist. Dann wird das Farbenspiel der Landschaft ergänzt durch ein frisches Grün. Im Hochsommer in den Monaten Juli und August ist die Zeit der Hochsaison. Die Pisten zu den schönsten, sonst auch mit dem Auto erreichbaren Stränden, wie der Playa de los Genoveses oder Playa de Mónsul südwestlich von San José sind im Sommer gesperrt. Dafür ist ein Busverkehr eingerichtet. Ruhiger wird es dann wieder im Spätsommer und Herbst. Der Oktober produziert wunderbare Farbenspiele, sobald wie der erste Regen gefallen ist.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte am Cabo de Gata
- Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften am Cabo de Gata ⇒ Booking.com (P+)
- Cabo de Gata Karte mit sehenswerten Orten und den Attraktionen
- Bilder-Galerie von Urlaubsorten und Landschaften am Cabo de Gata
- Viele Informationen zum Naturpark Cabo de Gata
- Costa de Almería Reiseführer zu den schönsten Urlaubsorten
Innerhalb des Naturparks ist das wilde Campen streng verboten. Urlauber:innen mit Wohnmobil, Zelten oder Campingwagen sollten daher für die Übernachtungen einen Wohnmobilstellplatz oder einen Campingplatz aufzusuchen. Im Hochsommer ist auf den Campingplätzen eine frühzeitige Reservierung zu empfehlen.
Wohnmobilstellplätze
- Cabo de Gata Camper Park, gut ausgestatteter Stellplatz mit Restaurant an der Provinzstraße AL-3108 nach San José, GPS 36.81639, -2.14917
- Camper Park Olivares, privater Stellplatz bei Los Albaricoque, GPS 36.84806, -2.11861
- Agua Amarga Camper Park, privater Stellplatz nicht weit vom Strand, gute Ausstattung, GPS 36.940614, -1.936791
Campingplätze
- Campingplatz Wecamp bei Las Negras, beste Lage am Meer
- Campingplatz Tau in San José
- Großer Campingplatz Los Escullos mit Stellplätzen für Wohnmobile
- Camping Cabo de Gata, ca. 1 km Fußweg zum Strand