Picos de Europa: Eine individuelle Tour rund um die Picos

Rundfahrt Picos de Europa

Tipps für eine Rundfahrt um die Picos de Europa mit Tipps zu den schönsten Orten und Aussichtspunkten sowie Ausflügen. Die Tour führt von Kantabrien über den Norden der Provinz León nach Asturien.

Rundfahrt um die Picos de Europa in sieben Etappen

1. Von Unquera nach Potes (41 km)

Ausgangspunkt der Tour ist der Ort Unquera, wo wir die Autobahn A-8 in Richtung Potes verlassen und von dort auf der Nationalstraße N-621 durch das Tal der Flusses Deva reisen. Ein Stück hinter Panes fahren wir durch eine beeindruckende Schlucht, die 15 km lange Desfiladero de la Hermida. Mitten im Tal liegt das Dorf La Hermida. Wer mag, kann hier eine kurze Pause einlegen.

Hinter der Schlucht liegt auf der linken Seite das Dorf Lebeña. Hier lockt eine besondere Sehenswürdigkeit, nämlich die Kirche Santa María de Lebeña, deren Bau im Jahre 925 begann. Die Hufeisenbögen in der kleinen dreischiffigen Kirche sind ein Beispiel für die mozarabische Architektur dieser Zeit.

Nach der Durchfahrt durch den Ort Tama erreichen wir nach ca. 41 km das erste Etappenziel, das schöne Bergstädtchen Potes.

2. Potes – Fuente Dé – Potes (48 km)

Am folgenden Tag brechen wir relativ früh auf und fahren weiter durch das Tal der Deva zum Weiler Fuente Dé. Hier liegt die Talstation der Seilbahn, die hinauf in das östliche Massiv der Picos de Europa führt.

Kabine der Seilbahn von Fuente Dé
Kabine der Seilbahn von Fuente Dé

Oben auf 1.832 Meereshöhe angekommen, genießen wir den Blick vom Mirador de El Cable direkt an der Bergstation. Eine kurze Wanderung bis zum Pass Horcadina de Covarrobles gehört zum Pflichtprogramm. Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die grüne Hochebene der Puertos de Áliva.

Wer mit der Seilbahn wieder herunterfahren möchte, kehrt hier um. Die Alternative ist der Wanderweg PR-PNPE 24 Puertos de Áliva – Fuente Dé, der auf einer Piste und anschließenden Pfaden zurück zur Talstation führt. Für die ca. 11 km lange, aber relativ bequeme Wanderung, die an dem Refugio Áliva vorbeiführt, sind ungefähr 4 Stunden einzuplanen.

Auf dem Rückweg nach Potes lohnt sich ein Halt in dem reizvollen Bergdorf Espinama, hier gibt es eine Reihe nette Bars.

3. Potes – Posada de Valdeón (58 km)

Wir starten in Potes auf der Nationalstraße N-621 in Richtung Riaño auf unserer Tour zu der südlichen Umfahrung der Picos de Europa. Die Straße führt das Tal des Flusses Quiviesa. Beim Weiler Bores verlassen wir das Tal, bis nach vielen Kehren der Aussichtspunkt Mirador del Corzo erreicht ist. Von hier aus genießen wir die bergige, grüne Landschaft und blicken zurück auf die Strecke, die bisher zurückgelegt ist.

Nach ca. 1 km erreichen wir den Pass Puerto de San Glorio. Dieser ist mit 1.609 m über dem Meeresspiegel eines der höchsten Pässe des Kantabrischen Gebirges und bildet die Grenze zwischen Kantabrien und der Region Kastilien und León. Eine Piste führt nach rechts in nördlicher Richtung zum Pass Collado de Llesba. Vom Parkplatz bietet sich ein schöner Blick auf das Zentralmassiv der Picos de Europa. Ein Pfad führt hinauf dem Monumento al Oso, einem in Stein gehauenen Bären.

Anschließend geht es wieder bergab bis zu dem Dorf Portilla de la Reina. Hier bietet sich die Gelegenheit, eine Pause einzulegen und eine Erfrischung zu sich zu nehmen.

Hinter dem Ortseingang von Portilla de la Reina verlassen wir die Nationalstraße und biegen nach rechts in die Provinzstraße LE-2703 in Richtung Posada de Valdeón ab. Die relativ schmale Bergstraße führt uns wieder bergaufwärts zum Pandetrave Pass auf 1.566 m Höhe, der schon im Kerngebiet des Nationalparks Picos de Europa liegt. Am Parkplatz liegt ein Aussichtspunkt, der zu den schönsten in den Picos zählt. Der Blick geht vom Zentralmassiv bis zu den im Westen gelegen Gipfeln, dem Macizo Occidental bzw. Cornión, wie die Berggruppe auch benannt wird.

Nun geht es wieder bergab, vorbei an dem Dorf Santa Marina de Valdeón, bis wir das malerische Bergdorf Posada de Valdeón erreicht haben, dem Ziel der heutigen Etappe.

4. Ausflug in die Cares-Schlucht

Von Posada de Valdeón führt eine schmale Straße zum Weiler Caín de Valdeón, dem Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die Garganta del Cares.

Baden am Rio Cares
Wanderpause und Baden am Rio Cares

Der Wanderweg durch die enge Schlucht des Flusses Cares gehört zu den schönsten, allerdings auch beliebtesten Wanderwegen in den Picos de Europa. Heute ist also Wandertag und wir folgen mit gutem Schuhwerk der Ruta de Cares hinab durch das Felsental so weit wir Lust und Laune verspüren.

5. Posada de Valdeón – Cangas de Onís 61 km

Auf dieser Etappe umfahren wir die westlichen Teile des Nationalparks. Die Provinzstraße LE-2711 führt ein Stück durch das Tal des Cares bis zum Pass Puerto de Panderrueda. Bei guter Sicht lohnt es den Wagen am Parkplatz mit dem Picknickplatz abzustellen. Auf dem Wanderweg in Richtung Norden liegt nach einigen Minuten der Mirador de Piedrashitas mit einem schönen Blick auf das Cares Tal und die Berge der Umgebung.

Nach ca. 17 km nach dem Start stoßen wir auf die Nationalstraße N-625, die in nördlicher Richtung bis nach Cangas de Onís führt. Hinter dem Pass Puerto del Ponton geht die Fahrt wieder durch den Nationalpark entlang von steilen Felshängen vorbei an der Ortschaft Oseja de Sajambre. Dahinter beginnt die tiefe Schlucht Desfiladero de los Beyos, welche der Fluss Sella in das Kalksteingebirge gegraben hat.

Am Ende der heutigen Etappe erreichen wir Cangas de Onís, den Hauptort in den asturischen Picos de Europa.

6. Ausflug nach Covadonga und die Bergseen in den Picos

Das ca. 10 km südöstlich gelegene Heiligtum Covadonga zählt zu den geschichtsträchtigen Orten in Asturien, soll doch hier der erste König von Asturien Pelayo im Jahre 722 den Kampf gegen die Mauren aufgenommen haben.

Von Covadonga führt über 12 km eine schmale Bergstraße hinauf zu den Bergseen Enol und Ercina. Wir parken auf einem der ausgewiesenen Parkplätze und haben die Auswahl zwischen längeren und kürzeren Wanderwegen. Ein Rundweg führt über das Informationszentrum und die stillgelegten Minen von Buferrera zum Lago de la Ercina. Von hier aus geht es in Richtung Westen an einer Bar vorbei zum Aussichtspunkt Mirador de La Picota. Von hier aus gibt es einen schönen Panoramablick auf die Gipfel der Picos. Zu Füßen liegt in westlicher Richtung der Lago Enol.

Lago de la Ercina
Lago de la Ercina in den Picos de Europa

Auf der Rückfahrt halten wir an den Aussichtspunkten wie dem Mirador de la Reina, falls wir dies nicht schon bei der Hinfahrt gemacht haben.

Tipp: Die Bergstraße von Covadonga zu den Bergseen ist in der Hochsaison im Sommer für private Autos gesperrt. Dafür verkehren Busse von Cangas bzw. Covadonga. Wer es einrichten kann, sollte im Hochsommer zumindest die Wochenenden für diesen Ausflug meiden.

7. Cangas de Onís – Arenas de Cabrales – Poncebos (34 km)

Die Landstraße AS-114 verbindet die Orte Cangas de Onís im Westen und Panes im Osten. Dort trifft die AS-114 auf die Nationalstraße N-621 und schließt den Kreis unserer Rundfahrt rund um die Picos de Europa. Die landschaftlich schöne Strecke entlang der nördlich Ausläufer der Picos bietet immer wieder schöne Aussichtspunkte. Kurz vor dem Dorf Poo liegt auf der rechten Seite mit einem größeren Parkplatz ein Aussichtspunkt, der den Blick auf den markanten Gipfel des Picu Urriellu (Naranjo de Bulnes) erlaubt.

Von dem für seinen Käse bekannten Dorf Arenas de Cabrales zweigt die Landstraße AS-264 in Richtung Poncebos ab. Dieser Weile, der nur aus zwei Bars und Pensionen besteht, ist der Endpunkt einer Wanderung durch die Schlucht des Flusses Cares und Talstation der Bergbahn hinauf in das Dorf Bulnes.

Knapp 7 Minuten dauert die Fahrt zum malerischen Bergdorf Bulnes mit seinen zwei Siedlungskernen. Unser Ziel ist der Mirador de Pico Urriellu, ein Aussichtspunkt, der nach einem kurzen Spaziergang erreicht ist. Vor uns liegt dann der Gipfel, der als einer der Wahrzeichen der Picos de Europa gilt. Zurück geht es wieder der Bergbahn oder zu Fuß (gute Schuhe sind ein Muss). Der teilweise steil abfallende Wanderweg zurück nach Poncebos dauert ca. 75 Minuten.

Von Poncebos geht es, nach einem fakultativen Abstecher hinauf in das Dorf Camarmeña, zurück zur Endstation der Rundfahrt um die Picos de Europa nach Arenas de Cabrales.

Picos de Europa Bilder-Galerie
Picos de Europa Bilder-Galerie mit den Attraktionen des Gebirges in Nordspanien

Weitere Hinweise und Weiterfahrt

Für diese Rundfahrt um die Picos de Europa in sieben Etappen sind mindestens 7 Tage einzuplanen. Ortsbeschreibungen und Informationen zu den Ausflügen sowie Unterkünfte in den Etappenzielen finden bei den oben im Text verlinkten Orten.

Diese Tour ist allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich. Daher geht es leider nur mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen. Diese Fahrt ist für kleinere Wohnmobile geeignet. Wohnmobilstellplätze gibt es in Cangas de Onís und Posada de Valdeón.

Von Arenas de Cabrales bis zum Ausgangspunkt der Tour in Unquera an der Küstenautobahn A-8 sind es noch 34 km. Wer noch ein paar Tage an der asturischen Küste verbringen möchte, der reizvolle Urlaubsort Llanes liegt etwa 36 km entfernt.

Die schönste Reisezeit für diese Rundtour liegt angesichts der vielen Urlauber*innen im Hochsommer im Frühling bis in den Juni hinein sowie nach dem Ende der spanischen Ferienzeit ab Anfang September.