Kastilien-La Mancha ist ein Reiseziel mit attraktiven, kleinen und größeren Städten sowie kargen Landschaften, deren Reize beim Sonnenuntergang aufglühen.
Die Gemeinschaft Kastilien-La Mancha bildet gemeinsam mit der Region Madrid die historische Landschaft Neukastilien. Diese Gegend kam erst in der langen Phase zwischen der Eroberung von Toledo im Jahre 1085 und der Schlacht bei Navas de Tolosa 1212 in den Herrschaftsbereich von Kastilien.
Heiße Sommer mit von der Sonne ausgemergelte Landschaften und kalte, ungemütliche Winter prägen das Klima. Die Region bietet unter diesen Gesichtspunkten keine guten Versprechungen auf einen gängigen Spanienurlaub. Und in der Tat werden es vorwiegend kulturhistorische Interessen sein, die für eine Reise nach Kastilien-La Mancha sprechen. Im Zentrum stehen dabei die historischen Städte und Orte.
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in Kastilien-La Mancha
Es gibt zwei Produkte aus der Mancha, die einen fast weltweiten Bekanntheitsgrad genießen. Beide betreffen den Geist, wenn auch in sehr unterschiedlicher Weise. Ganz profan gilt dies für Wein. In keiner anderen europäischen Region wird so viel Wein angebaut. Geistig anspruchsvoller ist ein Produkt des Schriftstellers Cervantes, nämlich die Romanfiguren Don Quijote und Sancho Panza, deren virtuelle Heimat die La Mancha ist.
Interessante Städte und Dörfer
Ein Top-Reiseziel für eine Städtereise ist Toledo. Die Stadt ist von Madrid gut als Tagesausflug erreichbar. Eine weitere sehenswerte Stadt ist Cuenca mit den “hängenden Häusern” weit im Osten der Region. Beide Altstädte gehören wie die Mine von Almadén zum UNESCO-Weltkulturerbe in Kastilien-La Mancha.
Zu den reizvollen kleinen Städten zählen in Kastilien-La Mancha das Theater-Städtchen Almagro und das Renaissance-Städtchen Alcaraz. Sehenswert ist auch die kleine mittelalterliche Stadt Sigüenza, ein lohnender Halt etwas abseits der Autobahn A-2 zwischen Madrid und Zaragoza.

Jenseits der üblichen touristischen Routen liegen im Westen die schönen mittelalterlichen Dörfer Alarcón und Alcalá del Júcar, die sich hoch über die Schluchten des Flusses Júcar erheben. Beide Orte werden von Burgen überragt.
Die Landschaften werden dominiert durch die weite und trockene auf fast 1.000 Meter liegende Hochebene der Meseta, die an den Rändern von Gebirgen umfasst wird. Die dünn besiedelte, aber flächenmäßig drittgrößte der spanischen Gemeinschaften, zählt gut zwei Millionen Menschen. Albacete ist die einzige Großstadt, während die Hauptstadt Toledo nur etwas mehr als 80.000 Einwohner:innen zählt.
Wein, Safran und Getreide
Kastilien-La Mancha ist das spanische Weinland. Mehr als 50 % der spanischen Weinproduktion kommen aus der Gegend. Zwar werden überwiegend preiswerte Weine produziert, doch gibt es auch bessere Lagen wie das Weingebiet um Valdepeñas. Von Bedeutung ist der Anbau von Getreide und die Viehzucht.
Weniger bekannt ist der verbreitete Anbau der Safranpflanze. Einer Krokusart, deren Blüten im Herbst geerntet werden. Nur die Blütenstempel enthalten das kostbare Gewürz, welches für eine ordentliche Paella unverzichtbar ist. Der Safran (Azafrán) gilt als das “Gold der La Mancha”. Während der Blütezeit im Herbst verfärben sich die Felder in ein leuchtendes Violett. Ende Oktober beginnt die Safran-Ernte, die von örtlichen Festen begleitet wird.

Wer zu dieser Zeit in der Region Kastilien-La Mancha unterwegs ist, sollte einem der folgenden Dörfer einen Besuch abstatten: Camuñas, Consuegra, Madridejos (alle in der Provinz Toledo), Campo de Criptana (Ciudad Real), Minaya (Albacete) oder Motilla del Palancar (Cuenca).
Don Quijote
La Mancha ist die Region, in der der spanische Nationaldichter Cervantes seine Romanhelden Don Quijote und Sancho Panza ihre Abenteuer erleben lässt. Klar, dass die literarische Vorlage, trotz äußerst ungenauer geografischer Angaben, auch touristisch vermarkten wird. Die Ruta de Don Quijote umfasst die fast unglaubliche Länge von 2.500 km. Orte wie Puerto Lápice, Consuegra mit den berühmten Windmühlen oder Campo de Criptana östlich der Autobahn A-4 (Madrid-Andalusien) sind Don Quijote Land.

Naturparks und Nationalparks
Hitze, Trockenheit und Wassermangel sind trotz der bedeutenden Flüsse wie Tajo, Guadiana oder Júcar schlechte Voraussetzungen für eine Landwirtschaft, die extrem auf Wasser angewiesen ist. Wegen des Klimawandels droht die Versteppung und die Ausbreitung von Wüsten. Künstliche Bewässerung und der damit verbundene sinkende Grundwasserspiegel machen das Vorhandensein von Feuchtgebieten in Kastilien-La Mancha schon fast zu einer Sensation.
Der Naturpark Lagunas de Ruidera liegt an der N-430 zwischen Ciudad Real und Albacete. Ein anderes Beispiel ist der Nationalpark Tablas de Daimiel, nordöstlich von Ciudad Real. Ein weiterer Nationalpark liegt im Osten von Kastilien-La Mancha in den Bergen von Toledo. Savannen, Wald und Macchia prägen den Parque Nacional de Cabañeros, in dem viele Vogelarten wie Geier, Adler und Störche leben.

Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Städtereisen und Rundreisen durch die Region Kastilien-La Mancha ist der späte Frühling und der frühe Herbst. Im Sommer drückt die Hitze auf die Stimmung, die Winter sind ungemütlich und relativ kalt.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte in Kastilien-La Mancha
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- Kastilien-La Mancha Tourismus ⇒ offizielle Website
- Übersicht der empfehlenswerten Reiseziele in Kastilien-La Mancha
- Die Lage der besprochenen Orte sowie weitere interessante Ziele auf der Kastilien-La Mancha Karte
- Bilder mit Impressionen aus Städten und Dörfern