Guter Wein und gutes Essen, alte Weinkellereien mit moderner Architektur sowie kleine mittelalterliche Städte und Klöster am Jakobsweg sind die Höhepunkte der nordspanischen Region La Rioja.
Der Name der kleinsten spanischen Gemeinschaft taucht in Deutschland auf fast jeder Weinkarte eines Restaurants auf, das Weine aus Spanien anbietet. Vor allem haben die Rotweine aus der Rioja einen guten Ruf und sind aufgrund der Massenproduktion auch relativ preiswert. Also woher kommen diese Weine, deren geschützte Ursprungsbezeichnung mit D.O.Ca. Rioja angegeben wird?
Die Landschaften der Rioja
Die Rioja liegt zwischen dem Fluss Ebro, der überwiegend die Grenze zum Baskenland und Navarra im Norden bildet, und dem über 2.000 Meter hohen Gebirge Sierra de la Demanda im Süden.

Der Ebro durchbricht nördlich der Stadt Haro den Gebirgszug der Sierra de Cantabria und fließt über 120 km durch die autonome Gemeinschaft. In der Nähe der Gemeinde Alfaro setzt der Fluss seinen Lauf durch Navarra in Richtung des Mittelmeers fort.
Entsprechend unterschiedlich sind die Landschaften: Der Flusslauf des Ebros im Norden der lang gestreckten Rioja verläuft durch die fruchtbare, hügelige Ebene mit Weinbergen und Gemüsefeldern. Eine Kette von sieben Tälern prägen den Süden. Diese gliedern die nördliche Flanke der Sierra de la Demanda.
Fast alle größeren Städte liegen direkt am Ebro, darunter die einzige Großstadt mit über 150.000 Menschen, nämlich die Hauptstadt Logroño. In dieser Stadt leben auch die Hälfte aller Einwohner*innen der Gemeinschaft.
Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Rioja
Historisch wurde die Rioja zuerst von dem nördlichen Nachbarn Navarra dominiert, bis dann schließlich der Einfluss aus Kastilien die Oberhand gewann. Eine Autonomie besitzt die vormalige Provinz erst seit dem Jahre 1982.
Sehenswerte Städte am Jakobsweg
Prägend für die Entwicklung während des Mittelalters war der Jakobsweg. Der bekannte Pilger- und Wanderweg überquert in Logroño den Ebro. Und führt dann weiter über die Städte Nájera und Santo Domingo de la Calzada in Richtung Burgos. Diese drei Städte gehören zu den sehenswertesten Orten in der Rioja:
Die Hauptstadt der Rioja Logroño präsentiert sich modern und geschäftig. Die kleine sehenswerte Altstadt hat ihren eigenen Reiz und ist bekannt für die vielen Tapas- und Weinbars. Südlich von Logroño liegt auf einem Felsen die Burgruine von Clavijo mit einer guten Aussicht auf die zentrale Ebene der Rioja.
Die kleine Stadt Nájera war im Mittelalter zeitweise Residenz der Könige von Navarra und sogar Hauptstadt der Rioja. Von dieser Blütezeit zeugt in dem eher ruhigen Ort das Kloster Santa María la Real.
Eine der wichtigsten Pilgerstationen auf dem Jakobsweg in der Rioja ist das Städtchen Santo Domingo de la Calzada. Hier ist eine Kuriosität zu besichtigen. In der Kathedrale wird zur Erinnerung an eine alte Legende eine Henne und ein Hahn gehalten.
Wiege der spanischen Sprache
Ca. 20 Kilometer südwestlich von Nájera liegt schon in den Bergen in schöner Landschaft das Dorf San Millán de la Cogolla.

Hier sind zwei herausragende Sehenswürdigkeiten zu besichtigen: Die Klöster Suso und Yuso. Wiege der kastilischen Sprache wird dieser Ort genannt. Denn hier verfasste ein Mönch die ersten erhaltenen handschriftlichen Anmerkungen auf Kastilisch am Rande eines lateinischen Textes. Ein besonderes Schmuckstück ist das über Tausend Jahre alte mozarabische Kirchlein des Klosters Suso.
Das Weinland Rioja
Die geografische Herkunftsbezeichnung Rioja ist nicht ganz mit dem politischen Gebiet identisch, da nur das Weinanbaugebiet DOC Rioja Alta vollständig innerhalb der Grenzen der Gemeinschaft liegt. Teile der DOC Rioja Baja am linken Ufer des Ebros gehören zu Navarra. Die dritte der Weinbauregionen, die DOC Rioja Alavesa, liegt ganz außerhalb im Süden des Baskenlands. Zentrum dieses Weingebiets ist der sehenswerte Hauptort Laguardia.

Als Hauptstadt der Weinregion bezeichnet sich die Stadt Haro in der Rioja Alta, in deren Umgebung die Spitzenprodukte Reserva und Gran Reserva produziert werden. In der Stadt sind zahlreiche Weingüter ansässig, die hier als Bodegas bezeichnet werden. Viele davon bieten Weinproben und Führungen an.
Westlich von Haro liegt eines der schönsten Dörfer in der Rioja Alta. Das mittelalterliche Dorf Sajazarra hat einen malerischen Ortskern. Die Burg von Sajazarra zählt zu den am besten erhaltenen Festungspalästen in der Rioja.
Weinfeste im Herbst
Die Weinlese beginnt in der Rioja in der zweiten Septemberhälfte und damit startet die Saison der Weinfeste, die fast in jedem Dorf gefeiert werden.
Alfaro, die Stadt der Störche
Ganz im Osten der Rioja liegt die Kleinstadt Alfaro in den Niederungen des Ebros. Die Attraktion des Städtchens ist die weltweit größte innerstädtische Siedlung von Weißstörchen auf der Stiftskirche Colegiata de San Miguel Arcángel. Die Störche bauen auf der Kirche ihre bis zu 500 Kilogramm schweren Nester. Das Baumaterial finden sie in den fruchtbaren Feuchtgebieten des Flusses Ebro, wo sie auch ihre Nahrung herholen.

Gutes Essen “a la riojana”
Die Region ist bekannt für eine gute Gastronomie. Entlang des Flusses Ebro liegen die Gemüsefelder, auf denen Bohnen, Paprika, Spargel und Tomaten wachsen. Pimientos rellenos, gefüllte Paprikaschoten, zählen zu den beliebtesten Gerichten der Gegend. Deftiger ist das Essen in den südlichen Bergregionen, beliebt sind die Würste aus Schweinefleisch, verschiedene Arten von Blutwurst (Morcilla) und Eintöpfe. Lecker sind die feinen Backwaren wie das Mandelgebäck Fardelejo.
Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte in der Rioja
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Lage: Die Gemeinschaft La Rioja liegt am Fluss Ebro in Nordspanien. Die Region grenzt im Norden an das Spanische Baskenland und an Navarra, im Osten an Aragón und im Süden und Westen an die Gemeinschaft Kastilien und León.