Der Ebro ist mit 930 km der wasserreichste und längste Fluss Spaniens. Iberus hieß der Strom bei den Römern und wurde so zum Namensgeber der gesamten Iberischen Halbinsel.
Der Verlauf des Ebros
Die Römer vermuteten die Quelle des Ebros bei dem Ort Fontibre (Lateinisch Fontes Iberis). Hier ist ein kleiner Park angelegt, der durch einen Rundweg erschlossen ist. Heutige Untersuchungen belegen aber, dass die Quelle des Flusses Ebro eher in der Sierra de Híjar, einem südlichen Randgebirge des Kantabrischen Gebirges, zu verorten ist. Damit ist der Río Híjar der eigentliche Quellfluss, der zu Füßen des Gipfels Tres Mares entspringt. Dieser mündete dann bei Reinosa in den Ebro.

Der Ebro durchfließt in südöstlicher Richtung große Teile von Nordspanien und mündet im südlichen Katalonien in der Provinz Tarragona ins Mittelmeer.
Das weite Ebro-Tal wird im Norden begrenzt durch das Kantabrische Gebirge und die Pyrenäen, im Süden durch das Iberische Gebirge (Sistema Ibérico) und im Osten durch das Katalanische Küstengebirge (Cordilleras Costeras Catalanas). Auf seinen Weg zum Meer durchfließt der Ebro die Autonomen Gemeinschaften Kantabrien, Kastilien und León, La Rioja, Baskenland, Navarra, Aragonien (Aragón) und Katalonien.

Das Wassereinzugsgebiet umfasst mehr als 85.000 qkm. Der Wasserstand schwankt jahreszeitlich extrem. Starke Überschwemmungen kommen vorwiegend im Mittellauf vor.
Stauseen
Entlang des Flusses wurden zahlreiche Stauseen gebaut, die sowohl der Wasserregulierung als auch der Stromgewinnung dienen. Die größten Stauseen sind die Embalse del Ebro bei Reinosa und die Embalse de Mequinenza im südlichen Aragonien.

Das Wasser des Ebros ist ein wichtiger Faktor für die künstliche Bewässerung in der Landwirtschaft. Davon zeugen historische Bauten wie der Canal Imperial de Aragón aus dem 18. Jahrhundert, der zum Zwecke des Transports vor allem von Weizen sowie der Bewässerung der Felder gebaut wurde.

Ebro-Delta
Der Ebro mündet im Süden von Katalonien ins Mittelmeer. Hier haben die Sedimente des Flusses ein Delta gebildet, welches sich weit ins Meer hineinschiebt. Kanäle und Lagunen durchziehen das größte Feuchtgebiet der spanischen Mittelmeerküste. Hier wird vorwiegend Reis angebaut. Weite Teile der Küstenregionen stehen unter Naturschutz und als Naturpark (Parc natural del Delta de l’Ebre) ausgewiesen. Das Ebro-Delta ist ein Paradies für Vogelbeobachtungen.

Verkehrsverbindungen
Die wichtigste Verkehrsverbindung durch das Ebrotal ist die Autobahn. Der Ebro selbst ist nur auf den Stauseen schiffbar. Die Autobahn AP-2 (Autopista del Nordeste) führt von Barcelona über Lleida nach Zaragoza. Weiter nach Nordwesten führt die AP-68 (Autopista Vasco-Aragonesa) über Tudela und Logroño nach Miranda de Ebro, um nach Norden in Richtung Bilbao abzuzweigen.
Wer viel Zeit mitbringt, kann auch durch das Ebrotal wandern. Der Fernwanderweg GR-99 führt in 42 Etappen über 1.280 km von der Quelle bis zur Mündung.
Sehenswerte Orte und Städte am Ebro
Das Ebrotal ist in weiten Gebieten landwirtschaftlich geprägt und relativ dünn besiedelt. Die meisten Menschen wohnen in den industrialisierten Großstädten. Sehenswerte Orte und Städte von der Quelle bis zur Mündung ins Mittelmeer sind:
- Naturpark Las Hoces del Alto Ebro y Rudrón mit tiefen Schluchten
- Miranda de Ebro, Kleinstadt im Norden der Provinz Burgos
- Frías, eines der schönsten Dörfer in der Provinz Burgos
- Haro, das Weinstädtchen in der Rioja Alta
- Logroño, die Hauptstadt der Rioja
- Calahorra, historisches Landstädtchen mit einer Kathedrale
- Tudela, die kleine Stadt im Süden von Navarra
- Zaragoza, die Hauptstadt von Aragón
- Caspe, eine historische Kleinstadt
- Tortosa, nahe der Mündung des Flusses ins Mittelmeer.
Ebro Karte mit sehenswerten Orten
Mit dem Klick auf ein Icon der Karte wird ein Informationsfenster mit Optionen geöffnet.