Die Zentralpyrenäen, dies sind die Attraktion der Provinz Huesca, im Norden von Aragón. Ein Reiseziel zum Wandern und für Entdeckungstouren zu reizvollen Dörfern und kleinen Städten. Die beste Zeit für Wanderungen ist der Sommer und der Herbst.
Benannt ist die Provinz, wie so oft in Spanien, nach ihrer Hauptstadt. Die Pyrenäenkette ist von der Stadt Huesca aus nur in der Ferne zu erkennen. Trotzdem gilt die Stadt als Tor zu den Pyrenäen. Dies hat für Reisenden aus dem Süden, also in erster Linie für die Spanier selbst, auch seine Berechtigung. Doch wir kommen in der Regel aus dem Norden. Daher ist die Provinzhauptstadt für uns eher ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Süden, z. B. nach Zaragoza.
Die Pyrenäen in der Provinz Huesca
Egal aus welcher Richtung die Anreise erfolgt, die wichtigste Verkehrsverbindung entlang der Pyrenäenkette ist die Nationalstraße N-240 bzw. N-260. Diese Hauptstraße erschließt alle Täler, die mehr oder weniger in Nord-Süd-Richtung verlaufen, sowie die National- bzw. Naturparks.
Die Täler im Westen
Die beiden Pyrenäentäler Valle de Ansó und Valle de Hecho liegen im Westen von Aragón in Richtung der benachbarten Region Navarra. Sie erschließen den Naturpark Los Valles Occidentales und liegen vergleichsweise abgeschieden. Sie sind touristisch gut erschlossen, aber nicht überlaufen. Vor allem im Sommer bietet dies Vorteile. Hier gibt es neben ländlichen Unterkünften viele Campingplätze inmitten einer fast unberührten Natur. Die beiden Täler sind ein Tipp für Wanderer, die Ruhe und Erholung suchen.
Valle de Ansó
Das westlichste Tal der aragonischen Pyrenäen ist das Valle de Ansó, benannt nach dem sehenswerten Bergdorf Ansó. Durch das Tal fließt der Fluss Veral. Nördlich von Ansó führt eine schmale Straße weiter zum Refugio de Linza in dem Naturpark Los Valles Occidentales mit vielen Möglichkeiten zum Wandern.

Das Tal von Ansó ist sowohl über die Nationalstraße N-240 vom Süden wie über zwei Verbindungsstraßen aus dem westlichen Nachbartal Valle de Roncal (Navarra) zu erreichen.
Valle de Hecho
Das Pyrenäental Valle de Hecho erstreckt sich entlang des Flusses Aragón Subordán. Der Hauptort des Tals ist Hecho. (In der lokalen Schreibweise wird das Dorf Echo geschrieben). Von Hecho geht eine kleine Bergstraße weiter in Richtung Selva de Oza. Nach dem Dorf Siresa mit einem bekannten Kloster verengt sich die Straße. Hinter der Teufelsschlucht geht durch Weg durch Wälder und Wiesen in den Naturpark Los Valles Occidentales mit zahlreichen Wanderwegen.
Das Valle de Hecho besitzt zwei Zufahrten. Von Süden zweigt die Landstraße A-176 bei Puente La Reina de Jaca von der N-240 ab. Eine alternative Route führt direkt vom Valle de Ansó nach Hecho.
Tal des Flusses Aragón
Das nächste große Pyrenäental (Valle del Aragón) folgt dem Verlauf des Flusses Aragón und ist vor allem als Verkehrsverbindung zwischen Frankreich und Spanien von Bedeutung.
Der Pyrenäen-Pass Somport auf 1.640 m Höhe ist die Grenze zwischen beiden Ländern, ein Pass, auf dem schon Karthager, Römer und Mauren das Gebirge überschritten. Hier beginnt die aragonesische Variante des Jakobswegs, die über Canfranc und Jaca nach Puente la Reina in Navarra führt, wo diese auf den Camino Francés trifft.
Oben im Tal liegen der Wintersportort Candanchú sowie der historische Bahnhof von Canfranc. Durch das Tal führt die viel befahrene Nationalstraße N-330. Am südlichen Ende des Tals liegt Jaca. Das historische Städtchen lohnt einen kurzen Stopp und eignet sich als Übernachtungsstation.
Südlich von Jaca liegt das romanische Kloster San Juan de la Peña in landschaftlich schöner Lage. Von den Höhen der gleichnamigen Sierra bieten sich malerische Aussichten auf die höchsten Gipfel der Pyrenäen. Sehenswert ist auch das Dorf Santa Cruz de la Serós mit zwei romanischen Kirchen, welches zu den schönsten Dörfern im Norden von Aragón zählt.

Tal des Flusses Gállego
Das obere Tal des Flusses Gállego bildet eine weitere wichtige Nord-Süd-Verkehrsachse zwischen Frankreich und Spanien. Zahlreiche Stauseen prägen dieses Pyrenäental. Im Nordosten liegt in den Bergen der kleine Badeort Baños de Panticosa. Kurz vor der Grenze zu Frankreich schmiegen sich die beiden modernen Wintersportorte Sallent de Gállego und Formigal an die Berge der Pyrenäen.
Durch das Tal führt die streckenweise sehr reizvolle Landstraße A-136 mit einigen schönen Panoramablicken auf die Bergketten und Gipfel der Pyrenäen. Diese Straße zweigt bei der Stadt Sabiñánigo von der Autobahn A-23 (N-260) in nördlicher Richtung ab.
Nationalpark Ordesa und Monte Perdido
Der beliebte Nationalpark “Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido” zählt zu den Hauptattraktionen in den spanischen Pyrenäen und ist daher im Sommer in den Monaten Juli und August leider oft überlaufen. Dies gilt hauptsächlich für die Wochenenden. Wer den Nationalpark besuchen möchte, hat zwei alternative Zugänge. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, d.h. Bussen, ist der westliche Teil bei dem Bergdorf Torla-Ordesa besser zu erreichen. Eine Alternative ist das Städtchen Bielsa im Osten. Von beiden Orten aus bestehen im Sommer regelmäßige Transfers in den Nationalpark. Von den Endstationen der Busse beginnen die gut ausgeschilderten Wanderwege.

Zwischen den beiden Orten liegt im Süden, in verkehrstechnisch guter Lage, das historische Städtchen Aínsa. Die malerische Altstadt auf dem Hügel lädt schon von Weitem zu einem Bummel ein. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, wird den großen Parkplatz hinter der Altstadt zu schätzen wissen. Hier ist auch eine Übernachtung erlaubt.
Naturpark Posets-Maladeta
Der Parque Natural Posets-Maladeta liegt ganz in Nordosten von Aragón und grenzt an Frankreich und die Nachbarregion Katalonien. In diesem Naturpark erheben sich die höchsten Berge der Pyrenäen. Das Schutzgebiet mit vielen Wanderwegen wird durch zwei Täler erschlossen, das Valle de Chistau und das Valle de Benasque.
Valle de Chistau
Das Valle de Chistau (Valle de Gistau) wird durch die Landstraße A-2609 erschlossen, die südlich von Bielsa von der A-138 in östliche Richtung abzweigt. Die Bergstraße führte über die reizvollen Dörfer Plan und San Juan de Plan nach Gistaín (Chistén). Vor Gistaín zweigt eine Piste von der Straße ab, die entlang des Flüsschens Cinqueta zu dem Refugio Viadós im Naturpark Posets-Maladeta führt.
Valle de Benasque
Wesentlich bekannter und auch häufiger besucht, ist das östlichste Pyrenäental in Aragón, das Tal von Benasque. Den oberen Teil des Tals erschließt die Landstraße A-139, die bei Castejón de Sos in nördlicher von der Nationalstraße N-260 abzweigt. Hauptort des Tals ist die historische Kleinstadt Benasque. Im Winter bietet das Skigebiet von Cerler gute Wintersportmöglichkeiten.

Weitere Attraktionen in der Provinz Huesca
Die Landschaft der Provinz zwischen den Pyrenäen und der Provinzhauptstadt Huesca ist durch Berge, grüne Wälder und Seen geprägt.
Die Landstraße A-132 führt auf einer reizvollen Nebenstrecke von Puente La Reina im Nordwesten hinunter nach Huesca. Bei Murillo de Gállego liegen die Mallos de Riglos. Die Gegend rund um die imposanten Felsformationen ist ein beliebtes Ziel für Kletterer und Wanderer.
Weiter östlich davon liegt die Burg von Loarre. Das Castillo de Loarre zählt zu den hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Spanien. Von den Burgmauern bietet sich ein schöner Blick bis herunter in die Ebene des Flusses Ebro.
Auf der Weiterfahrt nach Süden sollte ein Stopp in der Stadt Huesca eingelegt werden. Von hier aus führt die Autobahn A-22 nach Lleida in Richtung Katalonien sowie die Autobahn A-23 nach Zaragoza, der sehenswerten Hauptstadt von Aragón.
Zusätzliche Reiseinformationen und Unterkünfte
- Buchung von individuellen Hotels und Unterkünften in Provinz Huesca ⇒ Booking.com (P+)
- Huesca Reiseführer zu den schönsten Orten der Provinz
- Huesca Bilder-Galerie mit den Highlights der Provinz
- Tourismus-Information der Provinz Huesca ⇒ offizielle Website
- Beschreibung und Informationen zu den Naturparks in Aragón
- Berghütten und Refugios in Aragón
- Reiseführer Aragón mit den interessantesten Reisezielen
- Liste der interessanten Reiseziele in den spanischen Pyrenäen
Huesca Karte
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