León (Provinz): Wegweiser zu den Attraktionen der Region

Wegweiser durch die Provinz León

Eine Reise durch die Provinz León führt zu bedeutenden Stätten der Geschichte Kastiliens, aber auch zu eindrucksvollen Berglandschaften. Römer und Mauren haben ihre Spuren hinterlassen, bevor die christlichen Reconquista mit dem Bau von Kirchen und Klöstern der weitgehend entvölkerten Region ihren Stempel aufdrückte.

Die Provinz León ist dünn besiedelt, die meisten Menschen leben in den Städten León und Ponferrada. Zwischen den Gebirgen im Norden und Westen erstreckt sich die Hochebene der nördlichen Meseta.

Attraktionen und Sehenswürdigkeiten der Provinz León

Wer durch die Provinz León reist, wird wahrscheinlich einer historischen Route folgen, nämlich dem Jakobsweg von Ost nach West.

Sehenswerte Städte und Dörfer am Jakobsweg

Die Nationalstraße N-120 verbindet die wichtigsten Orte am Jakobsweg zwischen Sahagún und Astorga. Die wichtigsten Stationen auf dem Camino de Santiago in der Provinz León sind:

1. Sahagún

Die historische Kleinstadt Sahagún ist die erste Station am Jakobsweg (Camino de Santiago Francés) im Osten der Provinz León. Zahlreichen Kirchen im Mudéjar-Stil sind die Attraktionen des Städtchens. Die Architektur der Gotteshäuser wurde von Baumeistern geschafften, die im christlichen Königreich von León weiterhin den maurischen Baustil pflegten.

Der nächste größere Ort, umgeben von einer mittelalterlichen Stadtmauer, ist Mansilla de las Mulas. Von hier aus lohnt sich ein Abstecher zum Kloster San Miguel de Escalada. Erhalten ist die Kirche, die im Jahr 913 im Mozarabischen Baustil errichtet wurde.

Kirche San Miguel de Escalada (León)
Die präromanische Kirche San Miguel de Escalada (9. Jh.) im mozarabischen Stil in der Provinz León (Kastilien)

2. León (Stadt)

Das nächste Ziel ist die Stadt León, die Hauptstadt der Provinz. Herausragende Sehenswürdigkeiten sind die gotische Kathedrale, die Stiftskirche San Isidoro mit dem Pantheon sowie das ehemalige Kloster San Marcos.

Die folgende Station auf dem Jakobsweg ist das Dorf Hospital de Órbigo mit einer von Sagen umwobenen Brücke.

3. Astorga

Dann folgt die Stadt Astorga mit der römischen Stadtmauer und dem Bischofspalast im Stil des katalanischen Modernismus.

Bei Astorga verlassen wir die weite Ebene, vor uns liegen die Montes de León, deren höchster Gipfel der Pico Teleno (2.188 m) ist. Wir erreichen das Gebiet der Maragatería. Aus dieser Region, die ihre Bräuche und Traditionen pflegt, kamen ab viele Fuhrleute, die Waren von der galicischen Küste nach Zentralspanien und zurück transportierten. Daraus entstand auch eine spezielle Architektur, die in dem Dorf Castrillo de los Polvazares zu besichtigen ist. Die Häuser sind mit großen Toren ausgestattet, hinter denen die Fuhrwerke abgestellt wurden.

4. Ponferrada

Die nächste sehenswerte Stadt am Jakobsweg ist Ponferrada. Eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke dorthin führt auf der Provinzstraße LE-142 über den Pass Cruz de Ferro (1.504 m). Dies ist der höchste Punkt des Jakobswegs in Spanien. Pilger:innen legten an dem Kreuz, symbolisch für ihre Sünden, einen Stein ab.

Die Industriestadt Ponferrada ist die zweitgrößte Stadt der Provinz León. In der Neustadt erhebt sich der Torre de la Rosaleda, das höchste Hochhaus der Gemeinschaft Kastilien und León. Zu den Sehenswürdigkeiten in Ponferrada am Río Sil gehört in erster Linie die Templerburg am Rande der kleinen Altstadt. Der Templerorden errichtete die Burg wurde ab dem Jahre 1178 zum Schutz des Jakobswegs.

Bilder aus der Provinz León
León Bilder-Galerie mit den Highlights der Provinz

Südlich von Ponferrada liegen zwei sehenswerte Orte, die einen Abstecher lohnen. Hoch in den Bergen der Montes de León liegt das Bergdorf Peñalba de Santiago mit einer kleinen mozarabischen Kirche. Die zweite Attraktion sind die Médulas, eine römische Goldmine, die zum UNESCO-Welterbe zählt.

5. Villafranca del Bierzo

Die letzte Station auf dem Jakobsweg in der Provinz León ist das sehenswerte Städtchen Villafranca del Bierzo. Von hier aus führt der Pilgerweg wieder hinauf in die Berge zum Dorf O Cebreiro, dem ersten Dorf des Wanderwegs in Galicien.


Der bergige Norden

Die Provinz León grenzt im Norden an das Kantabrische Gebirge, welches die Grenze zu Asturien bildet. Hier liegen ausdehnte Karstlandschaften mit Seen, imposanten Bergen und Felsformationen. Die dünn besiedelte Region bildet einen deutlichen Kontrast zu der flachen und etwas eintönigen Landschaften der südlichen Hochebene.

Hier liegen das Naturschutzgebiet Espacio Natural de los Ancares Leoneses y Alto Sil (Website), der Naturpark Babia y Luna sowie der Naturpark Montaña de Riaño y Mampodre südlich der Picos de Europa.

Diese Regionen sind vom internationalen Tourismus nahezu unberührt geblieben. Vielleicht gerade deshalb ein guter Grund, diese Gegenden zu entdecken.


Auf der Nationalstraße N-630 (Ruta de la Plata) durch die Provinz León

Die Nationalstraße N-630 verbindet die Städte Gijón (Asturien) und Sevilla (Andalusien) und durchquert die Provinz León so in Nord-Süd-Richtung. Zwischen den Städten Astorga und Mérida folgt diese Straße an vielen Stellen der historischen Römerstraße Ruta de la Plata. Die Straße führt durch die typischen Landschaften der Region, von den hohen Bergen in die Hochebene mit den endlosen Getreidefeldern zur Provinzhauptstadt León. Weiter im Süden lockt eine sehenswerte Burg.

Der Gebirgspass Puerto de Pajares markiert auf 1.378 m Höhe im Kantabrischen Gebirge die Grenze zwischen Asturien und der Provinz León. Die Straße führt durch das Tal des Flusses Bernesga, durch eine abwechslungsreiche Berglandschaft mit den Dörfern Ciñera, Santa Lucía und La Pola de Gordón. Bei Ciñera lohnt sich ein Stopp, um in den alten Buchenwald, Faedo de Ciñera, zu wandern, der am Rande einer ehemaligen Mine liegt.

Burg Valencia de Don Juan
Castillo de Valencia de Don Juan im Süden der Provinz León

Bei dem Städtchen La Robla endet das Vorgebirge, die N-630 führt nun durch die Hochebene bis nach León. Weiter geht es durch das Tal des Flusses Esla. Hier empfiehlt sich ein Abstecher nach Valencia de Don Juan. Die Burg, Castillo de Valencia de Don Juan, ist ein echter Hingucker. Vor der Stadt Benavente liegt die Grenze zur südlichen Nachbarprovinz Zamora.


Von Süd nach Nord auf Nebenstraßen

Eine Alternative zur Nationalstraße N-630 ist eine Nebenstrecke, die von Sahagún im Süden durch das Tal des Flusses Cea nach Norden zu den Bergen des Naturparks Montaña de Riaño y Mampodre führt. Bei Sahagún zweigt die Provinzstraße LE-232 von der Westost-Verbindung (N-120/A-231) ab. Diese führt über Almanza (Wohnmobilstellplatz) nach Puente Almuhey. Von hier aus geht die LE-234 weiter in Richtung Norden. Über Prioro, Boca de Huérgano erreichen wir den zentralen Ort im Naturpark Riaño.

Weitere Reiseinformationen und Unterkünfte

Karte der Provinz León